Otto Tschadek

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Der Jurist Otto Tschadek (* 31. Oktober 1904 in Trautmannsdorf an der Leitha, Niederösterreich; † 4. Februar 1969 in Wien[1]) war vom 16. Februar bis zum 11. März 1946 Kieler Oberbürgermeister[2].

Nach dem Abitur 1923 studierte Tschadek zunächst einige Semester Staatswissenschaften und wandte sich dann dem Studium der Rechte zu, das er 1930 in Graz mit der Promotion zum Dr. jur. abschloss.

Während des Zweiten Weltkriegs war er zuletzt in Kiel als Marinerichter tätig. Bereits im Juli 1945 wurde er auf Weisung der Besatzungsbehörden Bürgermeister und war in dieser Funktion als Leiter des Kriegsschädenamts mit der Wiederherstellung der Verkehrs- und Versorgungsinfrastruktur in der kriegszerstörten Stadt befasst gewesen. Auf seine Anregung hin hatten die Alliierten eine 40-köpfige provisorische Stadtvertretung berufen. Am 16. Februar 1946 wurde er dann zum Nachfolger von Max Emcke als kommissarischer Oberbürgermeister eingesetzt.

Otto Tschadek war ohne sein Wissen bereits im November 1945 in den österreichischen Nationalrat gewählt worden. Die provisorische Stadtvertretung wählte daher am 11. März 1946 nach nur 23 Tagen Willi Koch zum Nachfolger Tschadeks als Oberbürgermeister.

In den 1950er Jahren war Tschadek zweimal österreichischer Justizminister. Sein Wirken als Marinerichter während des Krieges wird im Zusammenhang mit vier Todesurteilen, die er fällte, heute kritisch gesehen.

Otto Tschadek starb im Februar 1969 in Wien.

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 11. März 1946 wurde Otto Tschadek wegen seiner Verdienste beim Wiederaufbau der Stadt und der Einrichtung einer demokratischen Selbstverwaltung die Ehrenbürgerwürde der Stadt Kiel verliehen.[3]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wikipedia: „Otto Tschadek“
  2. Oberbürgermeisterinnen und Oberbürgermeister auf kiel.de, abgerufen am 20. März 2024
  3. Kurzbiografie Otto Tschadek auf kiel.de, zuletzt abgerufen 16.05.2023