Niobe: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Niobe''' war ein in Kiel beheimatetes Segelschulschiff der deutschen Reichsmarine.
Die '''Niobe''' war ein in Kiel beheimatetes Segelschulschiff der deutschen Reichsmarine.<ref>{{WP|Niobe_(Schiff,_1913)}}</ref> 


Sie sank am [[26. Juli]] [[1932]] nach einer Gewitterbö binnen zwei Minuten im Fehmarnbelt. Dabei fanden 69 der 109 Besatzungsmitglieder den Tod. Das Schiff wurde aus 27 m Tiefe gehoben und unter Wasser am [[15. August]] zunächst in die Heikendorfer Bucht geschleppt. Nachdem es vollständig gehoben war, wurde es ins Marinearsena verbracht. Insgesamt nur 50 Tote konnten geborgen werden; 22 von ihnen wurden am [[23. August]] auf dem kieler [[Nordfriedhof]] in einem Gemeinschaftsgrab bestattet, die übrigen in ihre Heimat überführt.
Sie sank am [[26. Juli]] [[1932]] nach einer Gewitterbö binnen zwei Minuten im Fehmarnbelt. Dabei fanden 69 der 109 Besatzungsmitglieder den Tod. Das Schiff wurde aus 27 m Tiefe gehoben und unter Wasser am [[15. August]] zunächst in die Heikendorfer Bucht geschleppt. Nachdem es vollständig gehoben war, wurde es ins Marinearsenal verbracht. Insgesamt nur 50 Tote konnten geborgen werden; 22 von ihnen wurden am [[23. August]] auf dem [[Nordfriedhof]] in einem Gemeinschaftsgrab bestattet, die übrigen in ihre Heimat überführt.


Das Schiffswrack wurde schließlich am [[18. September]] [[1933]] an der Untergangsstelle durch einen Torpedoschuss endgültig versenkt. In Sichtweite jener Stelle, am Gammendorfer Strand auf Fehmarn, wurde unter Verwendung eines Originalmastes des untergegangenen Schiffes eine Gedenkstätte errichtet und am [[15. Oktober]] [[1933]] eingeweiht.
Das Schiffswrack wurde schließlich am [[18. September]] [[1933]] vor Stolpmünde, nordöstlich der Stolpe-Bank, durch einen Torpedoschuss endgültig versenkt. Es liegt 10&nbsp;sm nördlich der Stelle, an der am [[30. Januar]] [[1945]] die Wilhelm Gustloff sank.
 
In Sichtweite der Untergangsstelle, am Gammendorfer Strand auf Fehmarn, wurde unter Verwendung eines Originalmastes des untergegangenen Schiffes eine Gedenkstätte errichtet und am [[15. Oktober]] [[1933]] eingeweiht. Ein Anker der Niobe soll Bestandteil des altarartigen Ehrenmals für die Kriegsmarine auf dem Nordfriedhof sein. Es ist aber ungeklärt, ob dies zutreffend ist.<ref>[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_07/Demokratische_Geschichte_Band_07_Essay12.pdf G. Kaufmann: Historische Denkmäler in Kiel]; dort: S. 22. <small>(abgerufen am 29. September 2016)</small></ref>
 
Die Aufarbeitung dieses Unglücks mündete schon in der 1930er-Jahren in den Entwurf einer neuen Schulschiffsklasse, zu der als jüngster Vertreter auch das Segelschulschiff [[Gorch Fock]] der [[Bundesmarine]] gehört.
 
Zur Erinnerung an das Unglück wurde am [[20. Februar]] [[1975]] der [[Niobeweg]] nach dem Schiff benannt.


== Bilder ==
== Bilder ==
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fotos_15206.jpg|Gedenkstein und Grabstätte auf dem Nordfriedhof für die Opfer des Untergangs der Niobe  
fotos_15206.jpg|Gedenkstein und Grabstätte auf dem Nordfriedhof für die Opfer des Untergangs der Niobe  
Nordfriedhof_Denkmal_Erster_Weltkrieg.jpg|Denkmal für die Toten des Ersten Weltkrieges auf dem Nordfriedhof mit dem möglicherweise von der Niobe stammenden Anker.
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[[Kategorie:Schiff]]
== Einzelnachweise ==
<references />
 
[[Kategorie:Schiff]] [[Kategorie:Niobeweg]]

Aktuelle Version vom 27. April 2020, 08:05 Uhr

'Niobe'

Schiffskategorie
Segelschulschiff
Land
DanemarkDänemark Dänemark
NorwegenNorwegen Norwegen
DeutschlandDeutschland Deutschland
andere Schiffsnamen
Morten Jensen (1913)
Tyholm (1916)
Aldebaran (1917)
Schwalbe (1922)
Schiffstyp
Auxiliarsegler
Heimathafen
Kiel
Eigner
Reichsmarine
Bauwerft
Frederikshavn Værft og Flydedok, Frederikshavn, Dänemark
Stapellauf
31. Januar 1913
Verbleib
Am 26. Juli 1932 gesunken,
im August gehoben,
am 18. September 1932 als Wrack nördlich Stolpmünde versenkt
Länge
53,76 m, nach Umbau 46,10 m
Breite
9,17 m
Tiefgang
max. 3,00 m, nach Umbau 5,60 m
Verdrängung
675 t
Besatzung
13, nach Umbau 34 Stamm, 65–80 Kadetten
Takelung
Viermastgaffelschoner,
nach Umbau Schonerbark
Masten
4, nach Umbau 3
Segelanzahl
12, nach Umbau 16
Segelfläche
943 + 40 m², nach Umbau 953 m²
Maschine
1 Bolinder-Diesel
Maschinen-
leistung
160 PS (118 kW)
Geschwindigkeit
max. 7 kn (13 km/h)
Propeller
1


Die Niobe war ein in Kiel beheimatetes Segelschulschiff der deutschen Reichsmarine.[1]

Sie sank am 26. Juli 1932 nach einer Gewitterbö binnen zwei Minuten im Fehmarnbelt. Dabei fanden 69 der 109 Besatzungsmitglieder den Tod. Das Schiff wurde aus 27 m Tiefe gehoben und unter Wasser am 15. August zunächst in die Heikendorfer Bucht geschleppt. Nachdem es vollständig gehoben war, wurde es ins Marinearsenal verbracht. Insgesamt nur 50 Tote konnten geborgen werden; 22 von ihnen wurden am 23. August auf dem Nordfriedhof in einem Gemeinschaftsgrab bestattet, die übrigen in ihre Heimat überführt.

Das Schiffswrack wurde schließlich am 18. September 1933 vor Stolpmünde, nordöstlich der Stolpe-Bank, durch einen Torpedoschuss endgültig versenkt. Es liegt 10 sm nördlich der Stelle, an der am 30. Januar 1945 die Wilhelm Gustloff sank.

In Sichtweite der Untergangsstelle, am Gammendorfer Strand auf Fehmarn, wurde unter Verwendung eines Originalmastes des untergegangenen Schiffes eine Gedenkstätte errichtet und am 15. Oktober 1933 eingeweiht. Ein Anker der Niobe soll Bestandteil des altarartigen Ehrenmals für die Kriegsmarine auf dem Nordfriedhof sein. Es ist aber ungeklärt, ob dies zutreffend ist.[2]

Die Aufarbeitung dieses Unglücks mündete schon in der 1930er-Jahren in den Entwurf einer neuen Schulschiffsklasse, zu der als jüngster Vertreter auch das Segelschulschiff Gorch Fock der Bundesmarine gehört.

Zur Erinnerung an das Unglück wurde am 20. Februar 1975 der Niobeweg nach dem Schiff benannt.

Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wikipedia: „Niobe“
  2. G. Kaufmann: Historische Denkmäler in Kiel; dort: S. 22. (abgerufen am 29. September 2016)