Mahnmal Kilian e.V.: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Kurzbeschreibung ===
=== Kurzbeschreibung ===
1995 gründete der Kieler Journalist und Kunstwissenschaftler Jens Rönnau zusammen mit Kieler Bürgern den Verein "Mahnmal Kilian", um die Ruine des U-Boot-Bunkers "Kilian" auf dem Kieler Ostufer als ein eindrucksvolles Mahnmal aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges zu erhalten. Damit sollten auch Bestrebungen für einen geplanten Abriss des eingetragenen Kulturdenkmals verhindert werden. 2000 wurden die unter Denkmalschutz stehende Bunkerruinen zugunsten der Erweiterung des Kieler Ostuferhafens eingeebnet.
2001 erwarb der Verein durch Ersteigerung für rund 30.000 DM den sogenannten "Flandernbunker", einen ehemaligen Marine-Hochbunker am Ende des Hindenburgufers am Tirpitzhafen. Der "Flandernbunker" steht nun im Zentrum der Tätigkeit des Vereins als Begegnungs- und Bildungsstätte, Museum und Mahnmal.


=== Ziele ===
=== Ziele ===

Version vom 25. April 2016, 12:53 Uhr

Aktiv
ja


Kurzbeschreibung

1995 gründete der Kieler Journalist und Kunstwissenschaftler Jens Rönnau zusammen mit Kieler Bürgern den Verein "Mahnmal Kilian", um die Ruine des U-Boot-Bunkers "Kilian" auf dem Kieler Ostufer als ein eindrucksvolles Mahnmal aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges zu erhalten. Damit sollten auch Bestrebungen für einen geplanten Abriss des eingetragenen Kulturdenkmals verhindert werden. 2000 wurden die unter Denkmalschutz stehende Bunkerruinen zugunsten der Erweiterung des Kieler Ostuferhafens eingeebnet. 2001 erwarb der Verein durch Ersteigerung für rund 30.000 DM den sogenannten "Flandernbunker", einen ehemaligen Marine-Hochbunker am Ende des Hindenburgufers am Tirpitzhafen. Der "Flandernbunker" steht nun im Zentrum der Tätigkeit des Vereins als Begegnungs- und Bildungsstätte, Museum und Mahnmal.

Ziele

Damit die wesentlichen Ereignisse der Geschichte nicht ins Vergessen geraten, müssen sie präsent gehalten werden - als Begreifen der sozialen Zusammenhänge innerhalb eines Prozesses, der bis in die Gegenwart führt. Diese Zielsetzung auf die jüngere Geschichte anzuwenden unter besonderer Berücksichtigung der Kriegs- und Gewaltproblematik ist das primäre Anliegen des Vereins.

Der Erste Weltkrieg – auch als Urkatastrophe des zwanzigsten Jahrhunderts bezeichnet – begann das, was der Zweite Weltkrieg erst vollenden sollte, nämlich die Technisierung der Kriegsführung. Wurden schon im Ersten Weltkrieg alle "Säbelträume" eines heldenhaften Kriegertums zerstört, während die Zivilbevölkerung noch weitgehend verschont blieb, erfassten im Zweiten Weltkrieg die motorisierten mobilen Zerstörungskräfte die Gesamtheit des Landes. Der Bunker als erdgebundenes Gegenstück einer weitreichenden Transporttechnik für Bomben – den Flugzeugen – veranschaulicht in drastischer Weise die Schrecken der selbsterzeugten Bedrängnis.

Damit das Furchtbare des Bombenkrieges und die Untaten des Faschismus nicht in Form von Statistiken abstrahiert bleiben, sondern als persönlich erlebtes Leiden auch den nachwachsenden Generationen deutlich werden, hat der Verein das "Kriegszeugenprojekt" intitiiert.

Da das Zeitalter der Gewalt aber kein abgeschlossenes ist, sondern wir uns seit Urzeiten bis heute in ihm befinden, sind auch neuere diesbezügliche Thematiken Gegenstand der Arbeit des Vereins - vom Kalten Krieg über die Nahost-Problematik bis zu den aktuellen Kriegen im Irak und Afghanistan, im Nahen Osten und an anderen Orten der Welt. Für die Auseinandersetzung mit diesen Problematiken bietet der Verein mit dem Flandernbunker ein Diskussionsforum für alle Menschen und Gruppen mit diesbezüglichem Interesse an. Doch nicht nur der intellektuellen Durchdringung, sondern auch der künstlerischen Annäherung an diese Thematiken soll Raum gewährt werden und der Flandernbunker dann Bühne, Ausstellungsraum und Veranstaltungsort sein.

Geschichte