Landtag

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Parlamentssaal im Landeshaus, 2006

Der Schleswig-Holsteinische Landtag ist das Landesparlament des Landes Schleswig-Holstein. Er besitzt zurzeit (19. Wahlperiode, 6. Juni 2017 bis 7. Juni 2022) 73 Abgeordnete. Ministerpräsident ist seit dem 28. Juni 2017 Daniel Günther (CDU). Sein Vorgänger war von 2012 bis 2017 Torsten Albig (SPD), der wiederum zuvor, von 2009 bis 2012, Kieler Oberbürgermeister war.

Sitz des Landtages ist seit 3. Mai 1950 das Kieler Landeshaus am Düsternbrooker Weg.[1]

Historische Landtage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im späten Mittelalter und der frühen Neuzeit wurden Zusammenkünfte der politisch berechtigten Stände eines Landes ebenfalls als ''Landtage'' bezeichnet. Dort wurden zwischen den Landesherrn, der Geistlichkeit, dem Adel und der Ritterschaft (den ''Landständen'') politische Fragen verhandelt und Entscheidungen getroffen. Solche Landtage wurden nach Bedarf einberufen und dauerten meist nur einen Tag, daher der Name.

Rund 160 Landtage dieser Art mit bis zu 250 Teilnehmern sind in Schleswig-Holstein zwischen 1462 und 1675 bezeugt. Die Voraussetzungen dafür waren 1460 durch den Vertrag von Pipen geschaffen worden, durch den der Adel im Gegenzug für die Wahl des dänischen Königs Christian I. zum Grafen von Holstein und Stormarn erweiterte Rechte erhalten hatte. Da es sich dabei um Landtage der gemeinsamen Landstände aller Landesteile handelte, fanden sie meist an zentralen Orten, z. B. Rendsburg oder Kiel, statt.

Die Landtage waren ein Mittel zur Geldbeschaffung für die Herzöge, insbesondere zum Zweck der Landesverteidigung. Nach dem Dreißigjährigen Krieg entwickelte sich ein allgemeines Besteuerungswesen. Dadurch wurde das aufwändige Abhalten von Landtagen unnötig.

Landtage in Kiel wurden meist vor den Toren der Stadt abgehalten. So fand der Landtag von 1462 an der Levensau, der von 1468 am Vollrathsbach statt. Weitere Landtage geschahen auch "auf dem Kuhberge". Dort wurde meist im Freien verhandelt und beschlossen, gegebenenfalls auch in dafür erichteten Zelten. Lediglich bei schwierigen Themen, die mehrtägige Verhandlungen erforderten, diente das Franziskanerkloster oder das Rathaus als Versammlungsort.[2].

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

 Commons: Schleswig-Holsteinischer Landtag – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Website des Schleswig-Holsteinischen Landtages

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wikipedia: „Schleswig-Holsteinischer Landtag“
  2. Weitere Einzelheiten zu den historischen Landtagen bei geschichte-s-h.de, abgerufen am 8. Mai 2022