Landgericht Kiel

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Landgericht Kiel

Das Landgericht Kiel ist eines von vier Landgerichten des Bundeslandes Schleswig-Holstein und somit Teil der schleswig-holsteinischen ordentlichen Gerichtsbarkeit. Sitz des Gerichts ist Kiel. Der Gerichtsbezirk umfasst die Kreise Plön, Rendsburg-Eckernförde, Kreis Segeberg sowie die kreisfreien Städte Kiel und Neumünster.[1]

Fassade am Schützenwall
Luftbild mit Gebäudekomplex des Gerichts (unten) sowie Stadtkloster und Kollwitz-Schule (oben, v.r.

Gebäude[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Landgericht war im königlichen Gerichtsgebäude in der Ringstraße 19–31, Ecke Königsweg, untergebracht. Dort befanden sich außerdem das Amtsgericht (Collegialgerichte), die Staatsanwaltschaft und im Anbau das Gefängnis. Aus Platzmangel wurde bis 1919 ein neues Gefängnis in der Faeschstraße erbaut. In der Folgezeit verursachte der Gefangenentransport zu und von den Gerichten allerdings zusätzliche Kosten und verleitete zu Fluchtversuchen.

Von 1922 bis 1926 wurde deshalb ein Backsteinneubau am Schützenwall 31–35 errichtet. Der Eingangsbereich am Schützenwall wurde mit Halbsäulen, rundbogigen Portalen und Balkonen repräsentativ gestaltet. Um Verbindungen nach außen und Fluchtversuche unmöglich zu machen, führten abgeschlossene Gänge vom Gefängnis direkt zu den einzelnen Gerichtssälen.

Durch die Zerstörung des Gerichtsgebäudes in der Ringstraße und den steigenden Geschäftsanfall entstand auch im Neubau, den sich Landgericht, Staatsanwaltschaft und die Strafgerichtsbarkeit des Amtsgerichts teilten, bald drängende Raumnot. Die Erhöhung des Hauptflügels um ein Stockwerk im Rahmen der Beseitigung von Bombenschäden reichte zur Entlastung nicht aus. Mehrere Optionen wie die Nutzung des 1948 frei werdenden Gebäudes des Oberlandesgerichts oder der Wiederaufbau des Gerichtsgebäudes in der Ringstraße wurden verworfen, bevor in der Harmsstraße direkt neben dem Neubau – über eine Brücke verbunden – ein weiteres Haus errichtet wurde.

Ende der 1980er Jahre zog das Amtsgericht Kiel in ein neues Gebäude in der Deliusstraße 22. Zuletzt bezog 1996 die Staatsanwaltschaft im Innenhof, an der Rückseite der Justizvollzugsanstalt, einen zusätzlichen Flügel.

Gedenktafel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im ersten Stock des Gebäudes in der Harmsstraße erinnert im Treppenhaus eine Gedenktafel an den am 12. März 1933 erschossenen Kieler Rechtsanwalt und Notar Wilhelm Spiegel.

Verkehrsanbindung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gerichtsgebäude befindet sich am Schützenwall 31–35, Ecke Harmsstraße. Der Schützenwall ist die Verlängerung der A 215. Am Gericht stehen nur wenige Parkplätze zur Verfügung. In der parallel zur Harmsstraße verlaufenden Deliusstraße gibt es ein kostenpflichtiges Parkhaus. Die nächstgelegenen Bushaltestellen heißen Harmsstraße (in der Kirchhofallee) und Schützenwall/Boiestraße (im Schützenwall). Ein rollstuhlgerechter Eingang befindet sich im Innenhof.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]