Johann Schweffel

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Johann Schweffel III.

Johann Schweffel III. (* 28. Juli 1796 in Kiel; † 14. April 1865 ebenda) war ein Kieler Unternehmer und Politiker des 19. Jahrhunderts.[1]

Herkunft und Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schweffel wurde als der jüngere Sohn und eines von zehn Kindern des in Kiel ansässigen Kaufmanns Johann Hinrich Schweffel II. (1751-1808) und seiner Frau Lucia Christiana Struve (1756-1805) geboren. Dieser hatte von seinem aus Meldorf nach Kiel zugezogenen Vater, dem Ratsherrn Johann Schweffel I. (1720-1792) das Handelsgeschäft in Kiel und auch das von diesem erbaute Schweffelhaus übernommen.

Johann Schweffel III. war zweimal verheiratet. Den Ehen entstammen zehn Kinder.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Johann Schweffel III. wurde mit zwölf Jahren zum Vollwaisen. Bereits 1819 übernahm er das von seinem Vater ererbte Geschäft und wurde bereits 1821 in die Stadtvertretung Kiels gewählt, der er bis 1864 angehörte. Von 1851 bis 1859 war Schweffel Stadtverordnetenvorsteher (das entspricht dem heutigen Amt des Stadtpräsidenten).[2]

1835/36 war er Mitglied der ersten Ständeversammlung Holsteins in Itzehoe. Er engagierte sich beim Bau der Altona-Kieler Eisenbahn wie beim Flottenausschuß 1848-50.

Seine erste Maschinenfabrik errichtete er in Kiel 1825 auf der Rosenwiese, der heutigen Kaistraße. Als Reeder hatte er drei Segelschiffe und das nach Dänemark verkehrende Dampfschiff Löven.

1838 gründete er gemeinsam mit August Howaldt unter dem Namen "Schweffel & Howaldt" eine Maschinenbauanstalt und eine Eisengießerei. Die Firma beschäftigte bereits nach kurzer Zeit 120 Mitarbeiter. Diese Gründungen waren die ersten Beiträge zur späteren Industrialisierung Kiels im 19. Jahrhundert. Neben Landmaschinen ging aus der Fabrik Deutschlands erstes U-Boot hervor, der Brandtaucher. Der erste in Kiel gebaute Schiffsantrieb war für das Kanonenboot Von der Tann der Schleswig-Holsteinischen Marine. Schweffels Sohn Johann Schweffel IV. (1825-1910) trat 1854 in die Firma Schweffel & Howaldt ein. Schweffel & Howaldt wurde nach dem Ausscheiden der Gründer 1879 von August Howaldts Söhnen als "Gebrüder Howaldt" fortgeführt und später zusammen mit der Werft von Augusts Sohn Georg Howaldt zu den Howaldtswerken vereinigt.

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Nach Johann Schweffel III. wurde eine Straße im Stadtteil Ravensberg benannt.
  • Die Arbeiter seiner Unternehmen errichteten dem in Kiel sehr beliebten Schweffel nach seinem Tode ein Denkmal nahe der Eisengießerei am Kleinen Kiel. Das Denkmal war von dem Bildhauer Eduard Lürssen geschaffen worden. Es wurde 1869 enthüllt und im Zweiten Weltkrieg zerstört.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wikipedia: „Johann Schweffel III.“
  2. Liste der Stadtpräsidentinnen und Stadtpräsidenten mit Bildern und Kurzbiografien, aufrufbar auf kiel.de. Stand: Januar 2018