Jakobikirche

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Jakobikirche (2012)

Die Jakobikirche steht in der Waisenhofstraße 45, an der Ecke zum Knooper Weg. Die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Jakobi gehört der Nordkirche an. Das Gemeindebüro findet sich im Knooper Weg 53. Die Gemeinde kooperiert auf vielen Ebenen eng mit der Luthergemeinde, so zum Beispiel in der Jugend- und Öffentlichkeitsarbeit. Die Gemeinden haben ihre Gottesdienstzeiten und die Gemeindeangebote aufeinander abgestimmt und geben gemeinsam das Kirchenmagazin "mitten&drin" heraus.

Geschichte

Die Jakobikirche wurde von 1882 bis 1886 im neugotischen Stil aus Spenden der Gemeindemitglieder erbaut, weshalb sie damals den Spitznamen Groschenkirche trug. Der Architekt, Prof. Johannes Otzen aus Berlin, verzichtete damals auf sein Honorar; daher betrugen die Baukosten rund 100.000 Reichsmark. Der Kieler Architekt Heinrich Moldenschardt hatte 1878-1880 Vorentwürfe und einen Gegenentwurf im Stil der Neorenaissance für die Kirche machen.

1944 wurde die Kirche durch Brandbomben zerstört, von 1952 bis 1954 wurde sie durch Gerhard Langmark aus Hamburg vereinfacht wieder aufgebaut.[1] Der ursprünglich vorhandene Spitzturm konnte dabei aufgrund städtischer Auflagen nicht wieder hergestellt werden[2], sondern wurde durch einen verglasten Rundturm mit stumpfem Dachkegel ersetzt. Dies trug der Kirche im Volksmund den Beinamen Halleluja-Gasometer ein.
In dieser Zeit entsprach der Wiederaufbau der damals gültigen Architektur- und Denkmalpflege-Devise "telts konservieren, teil modern, aber nicht restaurieren"[3]. Der oktogonische Turm erinnert aber auch ein bisschen an den Kuppelturm im Gegenentwurf von Moldenschardt.

1980 - 1981 wurde die Kirche durch die Kieler Architekten Peter Kahlcke und Bertram Steingräber renoviert.

Ausstattung

Die Buntverglasung der zwei großen Rundfenster (1961-1964 und 1967-1968) und das Apsismosaik hat der Bremer Maler Heinz Borchers (1898 – 1972) entworfen.
Die Apsis wurde als Taufkapelle eingerichtet (1981) unter Verwendung eines alten Taufsteins aus der St.-Jürgen-Kirche von 1904.
1986 schuf der Stuttgarter Glasmaler Hans-Gottfried von Stockhausen (1920 - 2010) die farbige Verglasung des sechs kleinen Fenstern in den Seitenschiffen mit dem Titel Die Werke der Barmherzigkeit.[4]

Der neogotische Kirchenbau des Historismus ist eingetragen in die Liste der Kulturdenkmale in Kiel-Exerzierplatz.[5]

Bilder

Weblinks

 Commons: Jakobikirche (Kiel) – Sammlung von Bildern

Karte „Jakobikirche“ auf dem Online-Stadtplan der Stadt Kiel, aufrufbar auf kiel.de

Einzelnachweise

  1. Stichworte zur Geschichte der Jakobikirche auf der Website der Kirchengemeinde, abgerufen am 12.02.2014
  2. Informationen zur Jakobikirche bei www.stiftung-kiba.de, abgerufen am 20. Juli 2018
  3. Maike Funk, St. Jakobikirche - Gestalt und städtebauliche Situation in: Jürgen Christian Ottenbein (Hrsg.), Architekturgeschichte Kiels im Blickpunkt der Muthesius-Hochschule Kiel, Kiel 2002, S.72
  4. Jakobikirche auf den gemeinsamen Website Jakobi- und Luthergemeinde Kiel, aufgrufen am 23. Dezmber 2018
  5. Liste der Kulturdenkmale in Kiel (nach Stadtteilen gegliedert) in der deutschsprachigen Wikipedia