Goerdelerring: Unterschied zwischen den Versionen

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Der '''Goerdelerring''' ist ein Teil des Straßenringes (Goerdeler-, [[Kreisauer Ring|Kreisauer-]] und [[Stauffenbergring]]) des in den 1980er-Jahren entstandenen Wohngebiets in Wellsee.
 
== Geschichte ==
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== Kurzbiographie ==
 
Carl Friedrich Goerdeler verbrachte nach dem Abitur einige Monate an der Marineakademie in Kiel, entschloss sich dann aber, Jurist zu werden. Im Ersten Weltkrieg diente er als Offizier an der Ostfront. 1920 wurde er Zweiter Bürgermeister von Königsberg  und 1930 Oberbürgermeister von Leipzig. 1932 war er im Gespräch für das Amt des Reichskanzlers, womit durch den Reichspräsidenten von Hindenburg dann allerdings Franz von Papen betraut wurde.
 
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten stand er deren Politik kritisch gegenüber, wurde aber dennoch zum Reichskommissar für Preisüberwachung berufen. Zunehmende Differenzen mit der Staatsführung sorgten aber dafür, dass er 1935 entlassen wurde und sein Versuch der kritischen Begleitung in Opposition umschlug. Ende 1936 trat er als Leipziger Oberbürgermeister zurück. Ab 1938 führte er – offiziell als Finanzvertreter der Firma Bosch – eine Vielzahl von Auslandsreisen durch, die tatsächlich aber dem Zweck dienten, ausländische Regierungen vor der Gefährlichkeit des Nationalsozialismus zu warnen. Spätestens 1940 hatte er sich vollkommen vom nationalsozialistischen Regime abgewandt.
 
Ab 1941 arbeitete er mit einem Kreis etlicher bekannter Widerständler an Plänen für den Sturz Hitlers, die Beendigung des Krieges und eine Nachkriegsordnung für Deutschland. Noch vor dem Attentat vom 20 Juli 1944 sollte er verhaftet werden, konnte aber entkommen. Er wurde erst am 12. August 1944 gefasst und am 8. September 1944 vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt. Seine Hinrichtung erfolgte am 2. Februar 1945 in Berlin-Plötzensee.<ref>{{WP|Carl_Friedrich_Goerdeler|Carl Friedrich Goerdeler}}</ref>
 
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== Einzelnachweise ==
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[[Kategorie:Benannt nach Widerstandskämpfer]]

Aktuelle Version vom 15. November 2016, 22:51 Uhr

Goerdelerring

Ort
Kiel
PLZ
24145
Stadtteil
Wellsee
Anschlussstraßen
Liselotte-Herrmann-Straße
Querstraßen
Julius-Leber-Straße, Stauffenbergring, Kreisauer Ring
Nutzung
Fußverkehr, Radverkehr, Autoverkehr


Der Goerdelerring ist ein Teil des Straßenringes (Goerdeler-, Kreisauer- und Stauffenbergring) des in den 1980er-Jahren entstandenen Wohngebiets in Wellsee.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name wurde am 24. Mai 1983 von der Ratsversammlung festgelegt.[1]

Er erinnert an Carl Friedrich Goerdeler (* 31. Juli 1884 in Schneidemühl; † 2. Februar 1945 in Berlin-Plötzensee). Goerdeler war an der Vorbereitung des Attentats auf Hitler vom 20. Juli 1944 beteiligt und von den Verschwörern als künftiger Reichskanzler vorgesehen.

Kurzbiographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Carl Friedrich Goerdeler verbrachte nach dem Abitur einige Monate an der Marineakademie in Kiel, entschloss sich dann aber, Jurist zu werden. Im Ersten Weltkrieg diente er als Offizier an der Ostfront. 1920 wurde er Zweiter Bürgermeister von Königsberg und 1930 Oberbürgermeister von Leipzig. 1932 war er im Gespräch für das Amt des Reichskanzlers, womit durch den Reichspräsidenten von Hindenburg dann allerdings Franz von Papen betraut wurde.

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten stand er deren Politik kritisch gegenüber, wurde aber dennoch zum Reichskommissar für Preisüberwachung berufen. Zunehmende Differenzen mit der Staatsführung sorgten aber dafür, dass er 1935 entlassen wurde und sein Versuch der kritischen Begleitung in Opposition umschlug. Ende 1936 trat er als Leipziger Oberbürgermeister zurück. Ab 1938 führte er – offiziell als Finanzvertreter der Firma Bosch – eine Vielzahl von Auslandsreisen durch, die tatsächlich aber dem Zweck dienten, ausländische Regierungen vor der Gefährlichkeit des Nationalsozialismus zu warnen. Spätestens 1940 hatte er sich vollkommen vom nationalsozialistischen Regime abgewandt.

Ab 1941 arbeitete er mit einem Kreis etlicher bekannter Widerständler an Plänen für den Sturz Hitlers, die Beendigung des Krieges und eine Nachkriegsordnung für Deutschland. Noch vor dem Attentat vom 20 Juli 1944 sollte er verhaftet werden, konnte aber entkommen. Er wurde erst am 12. August 1944 gefasst und am 8. September 1944 vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt. Seine Hinrichtung erfolgte am 2. Februar 1945 in Berlin-Plötzensee.[2]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kiel „Goerdelerring“ auf dem Online-Stadtplan der Stadt Kiel, aufrufbar auf kiel.de

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hans-G. Hilscher: Kieler Straßenlexikon. Fortgeführt nach 2005 durch Dietrich Bleihöfer, ab 2022 durch Frank Mönig, Amt für Bauordnung, Vermessung und Geoinformation der Landeshauptstadt Kiel, Stand: Januar 2021. Abrufbar auf www.kiel.de oder als .pdf-Datei, ca. 1,5 MB
  2. Wikipedia: „Carl Friedrich Goerdeler“