Friedrich Gabriel Muhlius

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Muhlius-Büste in der Bergstraße

Friedrich Gabriel Muhlius (* 7. März 1702 in Schleswig, † 7. Februar 1776 in Kiel) war Großfürstlicher Geheimrat und Vizekanzler im herzoglichen Schleswig-Holstein-Gottorf.

Er vermachte der Stadt Kiel das Muhliussche Waisenhaus und die Damperhofländereien.

Zu seinen Ehren wurden 1856 die Muhliusstraße und die Waisenhofstraße, die bis dahin keinen Namen hatten, nach ihm bzw. seiner Stiftung benannt.

Er liegt in der Muhlius-Kapelle der Klosterkirche Bordesholm begraben.

In Kiel erzählte man eine Sagen über Muhlius als "guter Geist" der Waisenhauses.

Leben

Muhlius entstammte als zweiter Sohn der Ehe von Heinrich Muhlius und Anna Muhlius, einer Tochter von Gabriel Wedderkop.
Muhlius studierte zunächst von 1720 bis 1722 das Fach Rechtswissenschaft an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, setzte das Studium am der Friedrichs-Universität (Halle an der Saale) fort und beendete es 1724 mit dem juristischen Examen.

Muhlius begann seine Beamtenkarriere im Herzogtum Holstein-Gottorf. 1730 wurde er zunächst Polizeirat und – nach einem Wechsel in die Justizkanzlei im Jahr 1733 – dann Vizekanzler. Im selben Jahr gründete Muhlius das herzogliche Oberkonsistorialgericht, ein Kirchengericht, dem er auch angehörte.

Der ledige Muhlius erwarb durch seine Arbeit ein stattliches Vermögen. 1769 erbte er zudem von seinem Bruder Heinrich Muhlius den Damperhof. Im März 1771 wurde Friedrich Gabriel Muhlius seinem Wunsch entsprechend von Katharina II., Kaiserin von Russland und Herzogin von Holstein-Gottorf, in den Ruhestand versetzt.

Aufgrund einer Empfehlung seines Freundes Caspar von Saldern brachte Muhlius sein Vermögen testamentarisch am 14./21. Juni 1771 in die Gründung eines Waisenhauses in der Rechtsform einer Stiftung (Muhliussche Waisenstiftung) ein. Das Waisenhaus wurde posthum am 1. Juli 1781 im Damperhof eröffnet und Armenwohnungen entstehen auf dem Waisenhof.[1]

Im Februar 1861 wurden das Waisenhaus geschlossen und die Armenwohnungen abgerissen. Auf dem Gelände wurde anschließend durch den Architekten und späteren Stadtbaumeister Gustav Ludolf Martens die Frei- und Knabenbürgerschule am Waisenhof errichtet. Sie wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört.

Weblinks

 Commons: Friedrich Gabriel Muhlius – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise