Friedenseiche: Unterschied zwischen den Versionen

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Das Zusammenwachsen zweier Stämme, die eine gemeinsame Krone bilden, spielte auf das Motto „Up ewig ungedeelt“ an. So wie eine Doppeleiche nicht getrennt werden kann, ohne dass sie schweren Schaden nimmt und ganz oder teilweise abstirbt, sollte Schleswig-Holstein nur als ein ungeteiltes Ganzes – in einem (künftigen) deutschen Nationalstaat – bestehen können.
Das Zusammenwachsen zweier Stämme, die eine gemeinsame Krone bilden, spielte auf das Motto „Up ewig ungedeelt“ an. So wie eine Doppeleiche nicht getrennt werden kann, ohne dass sie schweren Schaden nimmt und ganz oder teilweise abstirbt, sollte Schleswig-Holstein nur als ein ungeteiltes Ganzes – in einem (künftigen) deutschen Nationalstaat – bestehen können.
Die Eiche wurde (und wird) wegen ihrer kultischen Bedeutung für die [[Germanen]] als „deutscher Baum schlechthin“ angesehen und versinnbildlicht in der Heraldik unter anderem Kraft, Beständigkeit, Kampf und Sieg.
Die Eiche wurde (und wird) wegen ihrer kultischen Bedeutung für die Germanen als „deutscher Baum schlechthin“ angesehen und versinnbildlicht in der Heraldik unter anderem Kraft, Beständigkeit, Kampf und Sieg.


Diesen Gedanken drückt auch das Lied „Wanke nicht, mein Vaterland“ aus, wie es 1844 vorgestellt wurde. Darin heißt es in der siebten, letzten Strophe:
Diesen Gedanken drückt auch das Lied „Wanke nicht, mein Vaterland“ aus, wie es 1844 vorgestellt wurde. Darin heißt es in der siebten, letzten Strophe:
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* „Hofanlage“ Vieburg im [[Vieburger Gehölz]] im [[Gaarden-Süd / Kronsburg]] zusammen mit einer Linde (weitere Schutzzweck: Eigenart, Seltenheit)[https://ims.kiel.de/extern/kielmaps/?view=stpl&coords=32572929.81,6016688.93&lev=14 <small>Stadtplan</small>]  
* „Hofanlage“ Vieburg im [[Vieburger Gehölz]] im [[Gaarden-Süd / Kronsburg]] zusammen mit einer Linde (weitere Schutzzweck: Eigenart, Seltenheit)[https://ims.kiel.de/extern/kielmaps/?view=stpl&coords=32572929.81,6016688.93&lev=14 <small>Stadtplan</small>]  
* Am  Moorsee / [[Steindamm]] im [[Moorsee]]
* Am  Moorsee / [[Steindamm]] im [[Moorsee]]
* [[Im Dorfe]] bei der Kirche in |[[Elmschenhagen]]<ref name="Denkmal" />[https://ims.kiel.de/extern/kielmaps/?view=stpl&coords=32576529.85,6016606.84&lev=14 <small>Stadtplan</small>]
* [[Im Dorfe]] bei der Kirche in |[[Elmschenhagen]][https://ims.kiel.de/extern/kielmaps/?view=stpl&coords=32576529.85,6016606.84&lev=14 <small>Stadtplan</small>]
* Auf der Grunfläche der [[Friedenstraße]] in [[Ellerbek]] (weitere Schutzzweck: Eigenart)
* Auf der Grunfläche der [[Friedenstraße]] in [[Ellerbek]] (weitere Schutzzweck: Eigenart)
* In der Grünanlage [[Schönberger Straße]] in [[Wellingdorf]] (weitere Schutzzweck: Eigenart)
* In der Grünanlage [[Schönberger Straße]] in [[Wellingdorf]] (weitere Schutzzweck: Eigenart)

Version vom 9. April 2019, 08:09 Uhr

Eine Friedenseiche ist eine Doppeleiche, die mit zwei Stämmen, die manchmal im unteren Teil zusammengewachsen sind (Zwiesel) und eine gemeinsame Krone bilden, und ein Sinnbild für die Zusammengehörigkeit von Schleswig und Holstein.

Sie wurde im Zuge des Konflikts zwischen Dänen und Deutschen über den völkerrechtlichen Status Schleswig-Holsteins Mitte des 19. Jahrhunderts zum Symbol für das deutsche Beharren auf dem Vertrag von Ripen von 1460, wonach die Schleswig und Holstein „Up ewig ungedeelt“ (Auf ewig ungeteilt) bleiben sollten, stilisiert.

Das Zusammenwachsen zweier Stämme, die eine gemeinsame Krone bilden, spielte auf das Motto „Up ewig ungedeelt“ an. So wie eine Doppeleiche nicht getrennt werden kann, ohne dass sie schweren Schaden nimmt und ganz oder teilweise abstirbt, sollte Schleswig-Holstein nur als ein ungeteiltes Ganzes – in einem (künftigen) deutschen Nationalstaat – bestehen können. Die Eiche wurde (und wird) wegen ihrer kultischen Bedeutung für die Germanen als „deutscher Baum schlechthin“ angesehen und versinnbildlicht in der Heraldik unter anderem Kraft, Beständigkeit, Kampf und Sieg.

Diesen Gedanken drückt auch das Lied „Wanke nicht, mein Vaterland“ aus, wie es 1844 vorgestellt wurde. Darin heißt es in der siebten, letzten Strophe:

Teures Land, du Doppeleiche,
unter einer Krone Dach,
stehe fest und nimmer weiche,
wie der Feind auch dräuen mag!
Schleswig-Holstein, stammverwandt,
wanke nicht, mein Vaterland!

Dieses Lied ist heute unter dem bekannteren Namen Schleswig-Holstein meerumschlungen die Hymne des Bundeslands Schleswig-Holstein.

1898 jährte sich der Beginn der Schleswig-Holsteinischer Erhebung (1848–1851), der ersten Schleswig-Holsteinischen Kriegs, zum fünfzigsten Mal. Aus diesem Anlass wurden vor allem auf dem Gebiet der ehemaligen Herzogtümer Schleswig und Holstein zu Hunderten Doppeleichen gepflanzt, um den nationalen Gedanken in Schleswig-Holstein zu pflegen.
Dabei erwiesen sich gerade in ländlichen Gemeinden die Doppeleichen als kostengünstiges Mittel, die zeitgenössische kaiserlich-nationale Gesinnung einerseits und das unteilbare und erfolgreich dem Deutschen Reich gewonnene einige Schleswig-Holstein andererseits darzustellen.

Während der Konflikt mit Dänemark um die Grenzen und die Zugehörigkeit Schleswig-Holsteins längst der Vergangenheit angehört, lebt die Doppeleiche als landestypisches Motiv Schleswig-Holsteins fort.

In Schleswig-Holstein finden sich noch etwa 100 Doppeleichen aus dem 19. Jahrhundert, in Kiel davon acht Friedenseichen. Sie sind u. a. wegen ihrer heimatkundlichen Bedeutung als Naturdenkmal geschützt, einige davon auch in der Liste der Kulturdenkmale eingetragen:

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