Eider

Aus Kiel-Wiki
Eider mit Blick auf Schulensee. 2008

Die Eider ist der ehemals längste Fluss Schleswig-Holsteins. Sie bildet im Südwesten der Stadt in den Stadtteilen Meimersdorf, Gaarden Süd und Hassee einen 5,5 km langen Abschnitt der Stadtgrenze zu den Nachbargemeinden Molfsee und Mielkendorf im Landkreis Rendsburg-Eckernförde.

Flussverlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Eider entspringt in zwei Quellteichen beim Gut Schönhagen in der Gemeinde Bothkamp, etwa 20 km südlich von Kiel. Die Ausflüsse vereinigen sich zum Bach "Drögen Eider" und fließen bei Hochmuthskate in den Bothkamper See, um ihn beim Dorf Bissee gleich wieder zu verlassen. Von dort fließt sie nach Westen bis Brügge und dann weiter nach Norden durch Flintbek in den Schulensee.

Dort ist ihr nur 3,5 km Luftlinie von der Kieler Förde entfernt durch den Hornheimer Riegel der weitere Weg nach Norden zur Ostsee versperrt, so dass der Fluss den Schulensee nach Westen verlässt und bei Hohenhude in den Westensee fließt.

Ehemals 188 km lang, wurde die Eider durch den Bau des Nord-Ostsee-Kanals am Ende des 19. Jahrhunderts unterbrochen, sodass der Oberlauf der Eider heute bei Flemhude, unweit ihres Ausflusses aus dem Westensee, von Süden in den Kanal mündet. Der Unterlauf beginnt heute in Rendsburg und fließt dann über 108 km der Nordsee zu.

Verlauf als Stadtgrenze[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Eider ist im Bereich der Kieler Stadtgrenze ca. 10&nbdp;m breit. Rund 2 km südlich des Schulensees erreicht sie zwischen Molfsee und Meimersdorf die Kieler Stadtgrenze. Sie durchfließt dort zunächst das obere Eidertal, das in der Weichseleiszeit als Urstromtal entstand.[1] Von Meimersdorfer Seite fließt ihr mit der Würbek einer rund 40 Bäche des Kieler Stadtgebiets zu. An der gleichen Stelle wird der Fluss von der Landestraße  L 318  (Neue Hamburger Straße, ehemals Bundesstraße 4) überquert.

Bei der Gaststätte Eiderkrug verlässt die Eider den Schulensee und unterquert die Straßenbrücke der Hamburger Chaussee (in der Gemeinde Molfsee Hamburger Landstraße). Von dort fließt sie südlich um den zum Stadtteil Hassee gehörenden Ortsteil Hammer herum bis zur Einmündung der aus dem Vorderen Russee kommenden Kuhfurtsau. Dort verlässt sie die Kieler Stadtgrenze in Richtung Mielkendorf.

Verlaufsänderungen und Umgestaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im 20. Jahrhundert ist der ursprünglich stark mäandrierende Fluss mehrfach begradigt und umgestaltet worden. Dies geschah zuerst in den 1930er-Jahren. Dadurch veränderte sich auch der Verlauf der Stadtgrenze, die sowohl vor als auch nach der Begradigung durch die Eider dargestellt wird. Die auf beiden Seiten des begradigten Flusslaufes entstandenen Altarme wurden erst in den 1960er-Jahren beseitigt.

100 m oberhalb des Eiderbades wurde die Eider um 1974, u. a. zur Wasserstandsregulierung, durch eine Betonsperre (sog. Pfeifenbringscher Absturz) mit einer Gefällhöhe von 80 cm aufgestaut. Dieses Bauwerk wurde nach 2010 wieder beseitigt, um die Durchgängigkeit für die Wasserfauna wieder herzustellen. Stattdessen wurde eine 200 m lange, mehrfach unterbrochene Sohlgleite eingebaut, die zur Verringerung der Fließgeschwindigkeit mit Findlingsfeldern versehen ist.

Wanderwege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Bereich der Eiderwiesen südlich des Schulensees ist die Eider zu Fuß nicht zugänglich. Zwischen der Hamburger Chaussee und der Kuhfurtsau wird sie auf der Kieler Seite von einem Wanderweg begleitet, der lediglich auf einem kurzen Stück zur Umgehung des Eiderbades nicht unmittelbar am Flussufer verläuft. Der Weg setzt sich entlang der Kuhfurtsau bis in das Wildgehege Hammer fort.

Beim Eiderbad und kurz vor der Kuhfurtsau führt jeweils eine Fußgängerbrücke über den Fluss, so dass dort Rundwege über Molfseer und Mielkendorfer Gebiet möglich sind.

Naturschutzgebiet[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 1986 ist der Schulensee mitsamt der Eider von der Landesstraße 318 an und mit den angrenzenden Eiderwiesen als Naturschutzgebiet Schulensee und Umgebung unter Schutz gestellt. Das Naturschutzgebiet reicht auf der Meimersdorfer Seite bis an den Meimersdorfer Weg mit Ausnahme der bebauten Grundstücke und umfasst auf der Molfseer Seite die Eiderniederung ohne die Fläche des Schleswig-Holsteinschen Freilichtmuseums und ohne den bebauten Bereich des Molfseer Ortsteils Schulensee.[2]

Die Verordnung über das Naturschutzgebiet erlaubt im westlichen Teil des Schulensees ausdrücklich das Baden und das Befahren mit kleinen Wasserfahrzeugen, nicht jedoch das Windsurfen. Damit ist auch das Durchpaddeln des Sees im Eiderverlauf zulässig.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eiderkanal

Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Broschüre des Landesamts für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume zum Eidertal
  2. Verordnung über das Naturschutzgebiet Schulensee und Umgebung, mit Plankarte