Alter Markt: Unterschied zwischen den Versionen

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Zur [[Olympische Sommerspiele 1972|Olympiade 1972]] wurde der Markt nach den Entwürfen des Architekten [[Wilhelm Neveling]] vollständig umgestaltet und erhielt seine heutige Gestalt (mit Granitsteinen gepflasterte Senke mit Pavillons in der Mitte).<ref name=KiLex></ref> Seitdem haben sich am und um den Platz zahlreiche Gastronomie-Betriebe angesiedelt, darunter die letzte historische Brauerei, heute das Gasthaus [[Kieler Brauerei am Alten Markt GmbH & Co. KG|Kieler Brauerei]], die neben selbst gebrautem Bier im Ausschank auch regionale Küche anbietet. Die ursprüngliche Form des Marktes wurde zwar im Wesentlichen erhalten, allerdings wurde er durch Umgestaltung und Absenkung von dem bis dahin bestehenden Anschluss an das Straßennetz getrennt.<ref name=KiLex></ref> Seit 1975 findet auf dem Alten Markt und in der [[Holstenstraße]] wieder der [[Kieler Umschlag]] statt.
Zur [[Olympische Sommerspiele 1972|Olympiade 1972]] wurde der Markt nach den Entwürfen des Architekten [[Wilhelm Neveling]] vollständig umgestaltet und erhielt seine heutige Gestalt (mit Granitsteinen gepflasterte Senke mit Pavillons in der Mitte).<ref name=KiLex></ref> Seitdem haben sich am und um den Platz zahlreiche Gastronomie-Betriebe angesiedelt, darunter die letzte historische Brauerei, heute das Gasthaus [[Kieler Brauerei am Alten Markt GmbH & Co. KG|Kieler Brauerei]], die neben selbst gebrautem Bier im Ausschank auch regionale Küche anbietet. Die ursprüngliche Form des Marktes wurde zwar im Wesentlichen erhalten, allerdings wurde er durch Umgestaltung und Absenkung von dem bis dahin bestehenden Anschluss an das Straßennetz getrennt.<ref name=KiLex></ref> Seit 1975 findet auf dem Alten Markt und in der [[Holstenstraße]] wieder der [[Kieler Umschlag]] statt.


Im Februar 2018 nahm das Landesamt für Denkmalschutz die Pavillonbauten in die Denkmalliste der Stadt Kiel auf.<ref>[http://www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/LD/Downloads/Denkmallisten/Denkmalliste%20Kiel.pdf?__blob=publicationFile&v=6 Denkmalliste] der Stadt Kiel bei schleswig-holstein.de, gelesen am 19.02.2018</ref> Dies führte zu einer ausgiebigen und kontroversen öffentlichen Diskussion über den denkmalschützerischen Wert der Gebäude.<ref>Drexler, Martina: ''[http://www.kn-online.de/Kiel/Kieler-Innenstadt-Streit-um-Denkmalschutz-fuer-Pavillons Streit um Pavillons geht weiter]'', kn-online.de, gelesen am 19.02.2018, mittlerweile hinter einer Bezahlschranke verborgen</ref>
Im Februar 2018 nahm das Landesamt für Denkmalschutz die Pavillonbauten in die Denkmalliste der Stadt Kiel auf.<ref>[http://www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/LD/Downloads/Denkmallisten/Denkmalliste%20Kiel.pdf?__blob=publicationFile&v=6 Denkmalliste] der Stadt Kiel bei schleswig-holstein.de, gelesen am 19. Februar 2018</ref> Dies führte zu einer ausgiebigen und kontroversen öffentlichen Diskussion über den denkmalschützerischen Wert der Gebäude.<ref>Drexler, Martina: ''[http://www.kn-online.de/Kiel/Kieler-Innenstadt-Streit-um-Denkmalschutz-fuer-Pavillons Streit um Pavillons geht weiter]'', kn-online.de, gelesen am 19. Februar 2018, mittlerweile hinter einer Bezahlschranke verborgen</ref>


== Unternehmen ==
== Unternehmen ==

Aktuelle Version vom 30. Dezember 2020, 09:08 Uhr

Alter Markt

Ort
Kiel
PLZ
24103
Stadtteil
Altstadt
Angelegt
3. Jh.
Neugestaltet
nach 1945 (Wiederaufbau)
1972 (Platzbebauung)
Hist. Namen
Markt (1242-1987)
Querstraßen
Dänische Straße, Schloßstraße, Flämische Straße, Schuhmacherstraße, Küterstraße
Nutzung
Fußverkehr, Radverkehr
Alter Markt, 2009

Der Alte Markt ist der historische Mittelpunkt der Kieler Altstadt, heute ein fußläufiger Platz mit Pavillonbauten, um den und auf dem sich zahlreiche Gastronomie-Betriebe und Geschäfte angesiedelt haben.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Alte Markt (von 1242 bis 1987 Markt[1]) liegt im Zentrum der Altstadtinsel am nördlichen Ende der Holstenstraße. Direkter Anlieger ist die Nikolaikirche.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Markt war früher die höchstgelegene Stelle in Kiel. Dort wurden Waren des täglichen Bedarfs und frische Lebensmittel, aber auch Blumen verkauft. Das Kiel Lexikon erläutert die mittelalterliche Situation: "Der ma.[mittelalterliche] Marktplatz war als freie Fläche aus dem Straßengitter ausgesondert, der Verkehrsfluss von der Holstenstraße zur Dänischen Straße diagonal über den rhomboid [nicht rechtwinklig] verzogenen Platz geführt. [...] Die Form des Marktplatzes hat sich bis heute erhalten, während der Gebäudebestand laufend Veränderungen unterlag. Einen erheblichen Eingriff bewirkten Mitte des 17. Jh. die sog. Persianischen Häuser [...]."[2]

Die Persianischen Häuser schlossen den Platz vor der Nikolaikirche auch architektonisch ab.[3][2] Sie wurden als sogenannte Packhäuser gebaut. Der Name bezeichnet ihren ursprünglichen Zweck: Herzog Friedrich III. plante, den Seidenhandel aus Persien nach Kiel zu lenken und die Seide in den Packhäusern einzulagern. Dieser Plan schlug allerdings fehl, so dass die Häuser in Ratswohnungen umgewandelt wurden. Ende des 19. Jahrhunderts wurden die Bürgerhäuser durch gründerzeitliche Wohn- und Geschäftshäuser ersetzt.[2]

Von etwa 1266 bis 1943 stand auf dem Markt außerdem das Alte Rathaus Kiels. Es erlangte eine besondere Bedeutung dadurch, dass hier zu Beginn der Schleswig-Holsteinischen Erhebung am 24. März 1848 die Proklamation der provisorischen Regierung für Schleswig und Holstein erfolgte.[4] Das Alte Rathaus wurde im Zweiten Weltkrieg jedoch bis auf einige Kellergewölbe vollständig zerstört.

Der gesamte Platz wurde nahezu vollständig zerstört, nach Kriegsende jedoch wieder aufgebaut und dann bis zu seiner Umgestaltung 1972 als Parkplatz genutzt.[5] Alteingesessene erinnern sich noch an den freiwilligen Parkwächter Onkel Ludwig, ein Kieler Original. Vorhanden ist rund um den Alten Markt noch vereinzelt Bausubstanz aus dem 19. Jahrhundert zu finden.[6]

Heutige Nutzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur Olympiade 1972 wurde der Markt nach den Entwürfen des Architekten Wilhelm Neveling vollständig umgestaltet und erhielt seine heutige Gestalt (mit Granitsteinen gepflasterte Senke mit Pavillons in der Mitte).[2] Seitdem haben sich am und um den Platz zahlreiche Gastronomie-Betriebe angesiedelt, darunter die letzte historische Brauerei, heute das Gasthaus Kieler Brauerei, die neben selbst gebrautem Bier im Ausschank auch regionale Küche anbietet. Die ursprüngliche Form des Marktes wurde zwar im Wesentlichen erhalten, allerdings wurde er durch Umgestaltung und Absenkung von dem bis dahin bestehenden Anschluss an das Straßennetz getrennt.[2] Seit 1975 findet auf dem Alten Markt und in der Holstenstraße wieder der Kieler Umschlag statt.

Im Februar 2018 nahm das Landesamt für Denkmalschutz die Pavillonbauten in die Denkmalliste der Stadt Kiel auf.[7] Dies führte zu einer ausgiebigen und kontroversen öffentlichen Diskussion über den denkmalschützerischen Wert der Gebäude.[8]

Unternehmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Historische Unternehmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für weitere Bilder auf die Pfeile klicken, für die ganze Galerie auf das Bildsymbol dazwischen.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

 Commons: Alter Markt (Kiel) – Sammlung von Bildern

Kiel „Alter Markt“ auf dem Online-Stadtplan der Stadt Kiel, aufrufbar auf kiel.de

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hans-G. Hilscher: Kieler Straßenlexikon. Fortgeführt nach 2005 durch Dietrich Bleihöfer, ab 2022 durch Frank Mönig, Amt für Bauordnung, Vermessung und Geoinformation der Landeshauptstadt Kiel, Stand: Januar 2021. Abrufbar auf www.kiel.de oder als .pdf-Datei, ca. 1,5 MB
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 Mehlhorn, Dieter-J.: Alter Markt, in: Tillmann/Rosenplänter: Kiel Lexikon, 2. Auflage, Neumünster 2010, ISBN 978-3529025563, S. 12 f.
  3. Vgl. hierzu wie fürs Folgende auch: Lang/Peters/Sönnichsen/Ziefuß: Kiel zu Fuß – 17 Stadtteilrundgänge durch Geschichte und Gegenwart, VSA-Verlag, Hamburg 1989, S. 26
  4. Schlürmann, Jan: Schleswig-Holsteinische Erhebung, in: Tillmann/Rosenplänter: Kiel Lexikon, 2. Auflage, Neumünster 2010, ISBN 978-3529025563, S. 319 f.
  5. Lang/Peters/Sönnichsen/Ziefuß: Kiel zu Fuß – 17 Stadtteilrundgänge durch Geschichte und Gegenwart, VSA-Verlag, Hamburg 1989, S. 24
  6. Lang/Peters/Sönnichsen/Ziefuß: Kiel zu Fuß – 17 Stadtteilrundgänge durch Geschichte und Gegenwart, VSA-Verlag, Hamburg 1989, S. 25 f.
  7. Denkmalliste der Stadt Kiel bei schleswig-holstein.de, gelesen am 19. Februar 2018
  8. Drexler, Martina: Streit um Pavillons geht weiter, kn-online.de, gelesen am 19. Februar 2018, mittlerweile hinter einer Bezahlschranke verborgen