Alte Lübecker Chaussee: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Alte Lübecker Chaussee''' ist ebenso wie der [[Königsweg]] ein Teil des Verlaufs der ehemaligen Heerstraße von Kiel durch Ostholstein nach Lübeck. Über diese Straßen verlief lange Zeit die Fernverkehrsstraße/Reichsstraße/[[Bundesstraße 76]].
Die '''Alte Lübecker Chaussee''' ist ebenso wie der [[Königsweg]] ein Teil des Verlaufs der ehemaligen Heerstraße von Kiel durch Ostholstein nach Lübeck. Über diese Straßen verlief lange Zeit die Fernverkehrsstraße/Reichsstraße/[[Bundesstraße 76]].


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Die Schrankenanlage im Verlauf der Bundesstraße 76 wurde nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] durch den zunehmenden Verkehr zu einem nicht mehr vertretbaren Nadelöhr: Die [[Gablenzbrücke]] war als innerstädtische Verkehrsader zwischen dem West- und dem Ostufer schon 1956 verbreitert worden. Die durch den Bahnübergang behinderte Alte Lübecker Chaussee war daneben die einzige weitere innerstädtische Verkehrsverbindung zwischen West- und Ostufer und hatte außerdem noch Fernverkehrsfunktionen zu erfüllen.
Die Schrankenanlage im Verlauf der Bundesstraße 76 wurde nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] durch den zunehmenden Verkehr zu einem nicht mehr vertretbaren Nadelöhr: Die [[Gablenzbrücke]] war als innerstädtische Verkehrsader zwischen dem West- und dem Ostufer schon 1956 verbreitert worden. Die durch den Bahnübergang behinderte Alte Lübecker Chaussee war daneben die einzige weitere innerstädtische Verkehrsverbindung zwischen West- und Ostufer und hatte außerdem noch Fernverkehrsfunktionen zu erfüllen.


Daher wurde in Rufweite von der Alten Lübecker Chaussee 1963 die [[Friesenbrücke]] als Teil des [[Kieler Hufeisen]]s gebaut. Sie nimmt seither die Bundesstraße auf und ermöglichte die Abschaffung des Bahnübergangs in der Alten Lübecker Chaussee. An beiden Seiten der Friesenbrücke wurde eine Kreisverkehrsanlage gebaut; auf Gaardener Seite am [[Joachimsplatz]], auf der Westseite durch Schaffung des ''Barkauer Kreuzes''. Die Alte Lübecker Chaussee wurde direkt an das Barkauer Kreuz angeschlossen.
Daher wurde in Rufweite von der Alten Lübecker Chaussee 1963 die [[Friesenbrücke]] als Teil des ''[[Kieler Hufeisen]]s'' gebaut. Sie nimmt seither die Bundesstraße auf und ermöglichte die Abschaffung des Bahnübergangs in der Alten Lübecker Chaussee. An beiden Seiten der Friesenbrücke wurde eine Kreisverkehrsanlage gebaut; auf Gaardener Seite am [[Joachimplatz]], auf der Westseite durch Schaffung des [[Barkauer Kreuz]]es. Die Alte Lübecker Chaussee wurde direkt an das Barkauer Kreuz angeschlossen.


Mit einiger Verzögerung benannte die [[Ratsversammlung]] am [[17. Februar]] [[1972]] den nun durch die Bahngleise abgetrennten Gaardener Teil der Straße in ''Zum Brook'' um. Am [[27. Oktober]] [[1983]] wurde auch westlich der Bahn die ''Lauenburger Straße'' von der Alten Lübecker Chaussee abgetrennt. Der ehemalige Straßenverlauf ist heute nur noch schwer zu erkennen, weil die Lauenburger Straße und Zum Brook baulich durch Grünanlagen und Gebäude von der Alten Lübecker Chaussee und der Bahnlinie abgetrennt wurden.
Mit einiger Verzögerung benannte die [[Ratsversammlung]] am [[17. Februar]] [[1972]] den nun durch die Bahngleise abgetrennten Gaardener Teil der Straße in „[[Zum Brook]]“ um. Am [[27. Oktober]] [[1983]] wurde auch westlich der Bahn die ''Lauenburger Straße'' von der Alten Lübecker Chaussee abgetrennt. Der ehemalige Straßenverlauf ist heute nur noch schwer zu erkennen, weil die Lauenburger Straße und Zum Brook baulich durch Grünanlagen und Gebäude von der Alten Lübecker Chaussee und der Bahnlinie abgetrennt wurden.


Im Verlauf des alten Bahnüberganges führt heute eine Fußgängerüberführung über die Bahngleise, die allerdings mit einer Verschwenkung zur [[Stormarnstraße]] führt. Die ehemalige Kreisverkehrsanlage des Barkauer Kreuzes ist mit dem weiteren Ausbau des Kieler Hufeisens wieder verschwunden und einer kreuzungsfreien Unterführung der Bundesstraße gewichen.
Im Verlauf des alten Bahnüberganges führt heute eine Fußgängerüberführung über die Bahngleise, die allerdings mit einer Verschwenkung zur [[Stormarnstraße]] führt. Die ehemalige Kreisverkehrsanlage des Barkauer Kreuzes ist mit dem weiteren Ausbau des Kieler Hufeisens wieder verschwunden und einer kreuzungsfreien Unterführung der Bundesstraße gewichen.


== Besonderheiten ==
== Besonderheiten ==
Am Rondeel findet sich im spitzen Winkel zwischen der Alten Lübecker Chaussee und der [[Hamburger Chaussee]] ein historischer Obelisk, der den Beginn der 1832 gebauten Chaussee nach Hamburg markiert.
 
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Am Rondeel findet sich im spitzen Winkel zwischen der Alten Lübecker Chaussee und der [[Hamburger Chaussee]] ein historischer Obelisk, der den Beginn der 1832 gebauten Chaussee nach Hamburg markiert. Er ist eingetragen in die Liste der Kulturdenkmale in Kiel-Südfriedhof.<ref>{{Kulturdenkmal}}</ref>


Zwischen den Grundstücken Nr. 16 und 20 überspannen zwei eingleisige Bahnbrücken die Alte Lübecker Chaussee. Die Durchfahrtshöhe von nur 3,90&nbsp;m unter diesen Brücken soll in naher Zukunft vergrößert werden, weil es dort immer wieder zu Unfällen mit Lastkraftwagen kommt.<ref>Bahnbrücken werden [http://www.kn-online.de/News/Nachrichten-aus-Kiel/Bahnbruecken-Alte-Luebecker-Chaussee-wird-tiefergelegt tiefer gelegt] bei kn-online.de <small>abgerufen am 01. November 1916</small></ref> Zwischen den beiden Brücken befindet sich die Zufahrt zum [[Bahnbetriebswerk Kiel]].
Zwischen den Grundstücken Nr. 16 und 20 überspannen zwei eingleisige Bahnbrücken die Alte Lübecker Chaussee. Die Durchfahrtshöhe von nur 3,90&nbsp;m unter diesen Brücken soll in naher Zukunft vergrößert werden, weil es dort immer wieder zu Unfällen mit Lastkraftwagen kommt.<ref>Bahnbrücken werden [http://www.kn-online.de/News/Nachrichten-aus-Kiel/Bahnbruecken-Alte-Luebecker-Chaussee-wird-tiefergelegt tiefer gelegt] bei kn-online.de <small>abgerufen am 01. November 1916</small></ref> Zwischen den beiden Brücken befindet sich die Zufahrt zum [[Bahnbetriebswerk Kiel]].
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== Quellen ==
== Einzelnachweise ==
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Version vom 2. November 2016, 06:57 Uhr

Die Alte Lübecker Chaussee ist ebenso wie der Königsweg ein Teil des Verlaufs der ehemaligen Heerstraße von Kiel durch Ostholstein nach Lübeck. Über diese Straßen verlief lange Zeit die Fernverkehrsstraße/Reichsstraße/Bundesstraße 76.

Geschichte

Die Alte Lübecker Chaussee beginnt am Rondeel und ist in der Vergangenheit an ihrem anderen Ende wiederholt verkürzt worden.

Sie ist - ohne Straßenname - bereits auf der Varendorfschen Karte von 1789 eingezeichnet. 1872 wird sie erstmalig im Kieler Adressbuch genannt (Seite XIII) und dort auch 1875 unter (königlich) Gaarden aufgeführt (Seite 76).

Mit Beschluss vom 11. Februar 1907 wurde die Straße auf Kieler und Gaardener Gebiet von der Provinzialverwaltung übernommen und am 19. Oktober 1926 durch die Städtischen Collegien von Lübecker Chaussee in Alte Lübecker Chaussee umbenannt.[1]

In ihrem ursprünglichen Verlauf ging die Alte Lübecker Chaussee im Bogen direkt in die heutige Lauenburger Straße über, die damals ein Bestandteil der Alten Lübecker Chaussee war. Sie überquerte die Bahnlinie mit einem höhengleichen Bahnübergang. Auf der Gaardener Seite der Eisenbahn umfasste sie auch die heutige Straße Zum Brook und endete erst an der Sörensenstraße, die bis 1908 noch Waldemarstraße hieß.

Die Schrankenanlage im Verlauf der Bundesstraße 76 wurde nach dem Zweiten Weltkrieg durch den zunehmenden Verkehr zu einem nicht mehr vertretbaren Nadelöhr: Die Gablenzbrücke war als innerstädtische Verkehrsader zwischen dem West- und dem Ostufer schon 1956 verbreitert worden. Die durch den Bahnübergang behinderte Alte Lübecker Chaussee war daneben die einzige weitere innerstädtische Verkehrsverbindung zwischen West- und Ostufer und hatte außerdem noch Fernverkehrsfunktionen zu erfüllen.

Daher wurde in Rufweite von der Alten Lübecker Chaussee 1963 die Friesenbrücke als Teil des Kieler Hufeisens gebaut. Sie nimmt seither die Bundesstraße auf und ermöglichte die Abschaffung des Bahnübergangs in der Alten Lübecker Chaussee. An beiden Seiten der Friesenbrücke wurde eine Kreisverkehrsanlage gebaut; auf Gaardener Seite am Joachimplatz, auf der Westseite durch Schaffung des Barkauer Kreuzes. Die Alte Lübecker Chaussee wurde direkt an das Barkauer Kreuz angeschlossen.

Mit einiger Verzögerung benannte die Ratsversammlung am 17. Februar 1972 den nun durch die Bahngleise abgetrennten Gaardener Teil der Straße in „Zum Brook“ um. Am 27. Oktober 1983 wurde auch westlich der Bahn die Lauenburger Straße von der Alten Lübecker Chaussee abgetrennt. Der ehemalige Straßenverlauf ist heute nur noch schwer zu erkennen, weil die Lauenburger Straße und Zum Brook baulich durch Grünanlagen und Gebäude von der Alten Lübecker Chaussee und der Bahnlinie abgetrennt wurden.

Im Verlauf des alten Bahnüberganges führt heute eine Fußgängerüberführung über die Bahngleise, die allerdings mit einer Verschwenkung zur Stormarnstraße führt. Die ehemalige Kreisverkehrsanlage des Barkauer Kreuzes ist mit dem weiteren Ausbau des Kieler Hufeisens wieder verschwunden und einer kreuzungsfreien Unterführung der Bundesstraße gewichen.

Besonderheiten

Obelisk

Am Rondeel findet sich im spitzen Winkel zwischen der Alten Lübecker Chaussee und der Hamburger Chaussee ein historischer Obelisk, der den Beginn der 1832 gebauten Chaussee nach Hamburg markiert. Er ist eingetragen in die Liste der Kulturdenkmale in Kiel-Südfriedhof.[2]

Zwischen den Grundstücken Nr. 16 und 20 überspannen zwei eingleisige Bahnbrücken die Alte Lübecker Chaussee. Die Durchfahrtshöhe von nur 3,90 m unter diesen Brücken soll in naher Zukunft vergrößert werden, weil es dort immer wieder zu Unfällen mit Lastkraftwagen kommt.[3] Zwischen den beiden Brücken befindet sich die Zufahrt zum Bahnbetriebswerk Kiel.

Unternehmen

Historische Unternehmen

Bilder

Weblinks

Kiel „Alte Lübecker Chaussee“ auf dem Online-Stadtplan der Stadt Kiel, aufrufbar auf kiel.de

Einzelnachweise

  1. Hans-G. Hilscher: Kieler Straßenlexikon. Fortgeführt nach 2005 durch Dietrich Bleihöfer, ab 2022 durch Frank Mönig, Amt für Bauordnung, Vermessung und Geoinformation der Landeshauptstadt Kiel, Stand: Januar 2021. Abrufbar auf www.kiel.de oder als .pdf-Datei, ca. 1,5 MB
  2. Liste der Kulturdenkmale in Kiel (nach Stadtteilen gegliedert) in der deutschsprachigen Wikipedia
  3. Bahnbrücken werden tiefer gelegt bei kn-online.de abgerufen am 01. November 1916