Dampferlinien

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Sie Fördedampfer BELLEVUE (vorn) und HEIKENDORF Januar 1963.

Die Dampferlinien dienen als Fördefähren für die Berufspendler und als Ausflugsschiffe seit Ende des 19. Jahrhunderts bis heute.

Die ca. 17 km lange Kieler Förde machten schon früh Fährverbindungen zwischen Kiel und ihre Umgebung möglich und notwendig, vor allem die Dörfer der Probstei an dem Ostufer. Die Laboer Fischersfrau Beeke Sellmer soll im Jahr 1857 die erste regelmäßige Linie für den Fracht- und Personenverkehr ins Leben rufen.[1]

Durch der Industrialisierung mit der Entstehung von großen Werften am Ostufer in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts waren mehr und größere Dampfer für die Werftarbeiter und andere Berufspendler notwendig. Die Industriellen Revolution wandelte auch das Reisen bei wohlhabenden Bürger: die Reisen, der Ausflug erfüllte nicht mehr nur einen bestimmten Zweck, sondern sie war selbst der Zweck. Die Reeder boten ihre Dampfer als Ausflugsschiffe an.

Ursprünglich hatte es auf der Kieler Förde drei Dampferlinien gegeben, die nach der Farben ihres Anstrich genannt wurden:

Dampfer der NDC an der Seegartenbrücke vor dem Kieler Schloss etwa 1905

Schwarze Dampferlinie
der von dem Kieler Reeder [[August Sartori 1887 gegründete Neue Damper-Companie (NDC), die von Kiel aus Holtenau, Friedrichsort, Laboe und Strande anliefen und um das Feuerschiff Kiel fuhren

Fördedampfer HOLTENAU der Harufag 1910

Weiße Dampferlinie
der Hafenrundfahrt AG seit 1905, die anfangs von der Kieler Innenstadt nach Falckenstein fuhr. Direktor der Weißen Dampferlinie war u. a. auch der Holtenauer Hans Grimm, dem es gelang, die NDC 1937 einzugliedern.

Blaue Dampferlinie
des Wellingdorfer Reeders A. C. Hansen verkehrte auf der Strecke vom Seegarten nach Neumühlen-Dietrichsdorf. Die Blaue Dampferlinie wurde im Jahre 1965 als letzte private Passagierlinie in die KVAG eingegliedert.[2]

Außer bei Eisgang pendelten die Dampferlinien bis zum Ersten Weltkrieg in kurzem Takt zwischen Kiel, Friedrichsort und Laboe.

Der wirtschaftliche Abschwung in der Weimarer Zeit brachten Linieneinstellungen, Fahrpreiserhöhungen und Schiffsverkäufe. Später hatten Straßenbahnen und Busse an Bedeutung gewonnen, die in der Hafenrundfahrt AG bzw. der Kieler Verkehraktinegesellschaft zusammengefasst wurden.

Nach dem Zweiten Weltkrieg dienten die Fördeschiffe zunehmend dem Ausflugsverkehr und hatten einen kurzen Aufschwung, bevor der private PKW-Verkehr die Dampfer verdrängte. Das Dampfer waren nur noch eine touristischen Attraktion Kiels, wenn sie i, Sommer Gäste zu den Stränden an der Förde brachte.[3]

Einzelnachweise