Breiter Weg

Aus Kiel-Wiki

Breiter Weg

Ort
Kiel
PLZ
24105
Stadtteil
Brunswik
Querstraßen
Koldingstraße, Langer Segen, Feldstraße
Nutzung
Fußverkehr, Radverkehr, Autoverkehr
Zwischen Langer Segen und Koldingstraße

Geschichte

Der Breite Weg erhielt am 4. Oktober 1878 seinen Namen durch die Städtischen Collegien. Er verlief damals von der Koldingstraße bis zum Langen Segen; 1975 wurde ihm das Straßenstück bis zur Feldstraße zugeschlagen.[1]

Das Kieler Adressbuch von 1908 erklärt den Namen als "Ehem. Dorfweg, der vom Langen Segen nach dem "Bredenkamp" (Soldatenbrede) führte, wo heute die Matrosenkasernen stehen. (bred = breit)". Die Matrosenkasernen standen damals zwischen der damaligen Feldstraße und dem Langen Segen und wurden im Zweiten Weltkrieg total zerstört. Die Feldstraße verlief damals entlang der heutigen Rosalind-Franklin-Straße.

Stolpersteine

  • Breiter Weg 4-6 für Josef Ehrlich

Historische Unternehmen

  • Nr. 3-5: Kaiserkrone
    Die Kaiserkrone war ursprünglich ein Hotel und befand sich nur im Haus Nr. 3. 1886 hieß der Besitzer Hans Heinrich Haß. Schon 10 Jahre später war es ein Varieté geworden. Dort wurden am 1. Oktober 1896 die ersten kinematographischen Bilder in Kiel gezeigt.[2] 1909 gehörten die Häuser Nr. 3 und 5 Henry Jürgens und 1934 dem 1898 aus Polen zugewanderten jüdischen Mitbürger Josef Ehrlich. Das Adressbuch führt ihn im Straßenregister als Theaterdirektor, im Einwohnerverzeichnis dagegen als Kinobesitzer. Wahrscheinlich wurde der Saal gleichzeitig als Theatersaal und Kino betrieben, denn bereits ab 1927 wird in der Kaiserkrone mit wechselnden Betreibern ein Kino angegeben.[3]
    Die Dokumentation zum oben genannten Stolperstein enthüllt, dass Ehrlich im Zuge der Arisierung jüdischen Eigentums 1935 den Besitz an seinen ehemaligen Oberkellner August Scepanik abtrat, der nach dem Zweiten Weltkrieg fast alle Kieler Kinos betrieb.

Bilder

Weblinks

Kiel „Breiter Weg“ auf dem Online-Stadtplan der Stadt Kiel, aufrufbar auf kiel.de

Quellen

  1. Hans-G. Hilscher: Kieler Straßenlexikon. Fortgeführt nach 2005 durch Dietrich Bleihöfer, ab 2022 durch Frank Mönig, Amt für Bauordnung, Vermessung und Geoinformation der Landeshauptstadt Kiel, Stand: Januar 2021. Abrufbar auf www.kiel.de oder als .pdf-Datei, ca. 1,5 MB
  2. Reimers, Horst: "Von der Kaiserkrone zum CinemaxX - Die Geschichte der Kieler Filmtheater", Husum (Husum-Verlag), 1999, ISBN13 9783880429161
  3. Geschichte des Kinos bei filmtheater.square7.ch, abgerufen am 20. Mai 2018