Adolf IV.: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Adolf IV.''' (* vor 1205; † [[8. Juli]] [[1261]] in Kiel) war Edler Herr von Schauenburg (1225–1238) sowie Graf von Holstein und Stormarn (1227–1238).<ref>{{WP|Adolf_IV._(Schauenburg_und_Holstein)|Adolf VI.}}</ref>  
'''Adolf IV.''' (* vor 1205; † [[8. Juli]] [[1261]] in Kiel) war Edler Herr von Schauenburg (1225–1238) sowie Graf von Holstein und Stormarn (1227–1238).<ref>{{WP|Adolf_IV._(Schauenburg_und_Holstein)|Adolf VI.}}</ref>  


== Werdegang ==
Adolf IV. errang mehrere Siege gegen den dänischen König Waldemar II. und dessen Lehnsmänner.
Adolf IV. errang mehrere Siege gegen den dänischen König Waldemar II. und dessen Lehnsmänner.
Am 22. Juli 1227 siegte er in der [[Schlachten und Kriege|Schlacht bei Bornhöved]] gegen ein dänisches Heer und eroberte so die Grafschaft Holstein zurück, die sein Vater 1203 an Waldemar verloren hatte.
Am 22. Juli 1227 siegte er in der [[Schlachten und Kriege|Schlacht bei Bornhöved]] gegen ein dänisches Heer und eroberte so die Grafschaft Holstein zurück, die sein Vater 1203 an Waldemar verloren hatte.
Fortan residierte Adolf IV. wieder auf der zentral gelegenen Siegesburg und vermochte seine Grafschaft von hier aus weiter zu festigen.<br>
Fortan residierte Adolf IV. wieder auf der zentral gelegenen Siegesburg und vermochte seine Grafschaft von hier aus weiter zu festigen.


1235 gründete er Kiel und Oldenburg in Holstein und auch die Verleihung der Stadtrechte Segebergs wird auf ihn zurückgeführt.<br>
1235 gründete er Kiel und Oldenburg in Holstein, und auch die Verleihung der Stadtrechte an Segeberg wird auf ihn zurückgeführt.
 
Infolge eines in der Bedrängnis der Schlacht bei Bornhöved (1227) gegebenen Gelübdes zog sich Adolf nach dem Livlandfeldzug 1239 in das von ihm gestiftete Maria-Magdalenen-Kloster der Franziskaner am Hamburger Alsterufer zurück. 1244 wurde er in Rom zum Priester geweiht. Ab [[1246]] lebte er in dem von ihm in Kiel gegründeten [[Kieler Kloster|Marienkloster]], wo er [[1261]] starb und beigesetzt wurde.


Infolge eines in der Bedrängnis der Schlacht bei Bornhöved (1227) gegebenen Gelübdes zog sich Adolf nach dem Livlandfeldzug 1239 in das von ihm gestiftete Maria-Magdalenen-Kloster der Franziskaner am Hamburger Alsterufer zurück. 1244 wurde er in Rom zum Priester geweiht. Ab 1246 lebte er in dem von ihm in Kiel gegründeten [[Kieler Kloster|Marienkloster]], wo er 1261 starb und beigesetzt wurde.<br>
Nach Adolfs Tod wurde Holstein zwischen seinen Söhnen [[Johann I.]] (Holstein-Kiel) und Gerhard I. (Holstein-Itzehoe) aufgeteilt, nachdem es bereits um 1241 zur Nutzungsteilung gekommen war.  
Nach Adolfs Tod wurde Holstein zwischen seinen Söhnen [[Johann I.]] (Holstein-Kiel) und Gerhard I. (Holstein-Itzehoe) aufgeteilt, nachdem es bereits um 1241 zur Nutzungsteilung gekommen war.  


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'''Graf Alf als grauer Mönch'''<br>
'''Graf Alf als grauer Mönch'''<br>


"''Als Graf Alfs beide Söhne erwachsen waren, erfüllte er sein Gelöbnis, das er in der Schlacht bei Bornhövede getan hatte, und trat in den Orden der grauen Mönche (Franziskaner). Nun erzählt man, daß er bettelnd wie ein andrer Bruder umherging und Almosen sammelte. Da begab es sich, daß er einmal in Kiel, wo er auch ein Kloster gestiftet hatte, auf der Straße ging und gerade eine Kanne voll Milch trug, als seine Söhne die Grafen mit vielem Gesinde daher geritten kamen. Da schämte er sich und wollte die Kanne verbergen; doch besann er sich, daß die Demut über die Eitelkeit siegte und er, um sich zu strafen, die ganze Kanne voll über den Kopf goß.''"<ref>[http://www.zeno.org/nid/20005403561 Karl Müllenhoff: Sagen, Märchen und Lieder der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg. Kiel 1845, 1. Buch, S. 16] auf zeno.org</ref><br>
: "''Als Graf Alfs beide Söhne erwachsen waren, erfüllte er sein Gelöbnis, das er in der Schlacht bei Bornhövede getan hatte, und trat in den Orden der grauen Mönche (Franziskaner). Nun erzählt man, daß er bettelnd wie ein andrer Bruder umherging und Almosen sammelte. Da begab es sich, daß er einmal in Kiel, wo er auch ein Kloster gestiftet hatte, auf der Straße ging und gerade eine Kanne voll Milch trug, als seine Söhne die Grafen mit vielem Gesinde daher geritten kamen. Da schämte er sich und wollte die Kanne verbergen; doch besann er sich, daß die Demut über die Eitelkeit siegte und er, um sich zu strafen, die ganze Kanne voll über den Kopf goß.''"<ref>[http://www.zeno.org/nid/20005403561 Karl Müllenhoff: Sagen, Märchen und Lieder der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg. Kiel 1845, 1. Buch, S. 16] auf zeno.org</ref><br>


Die Sage [[Schlachten und Kriege#Sagen|Die Schlacht bei Bornhövede]] erzählt auch über den Grafen Alf.  
Die Sage [[Schlachten und Kriege#Sagen|Die Schlacht bei Bornhövede]] erzählt auch über den Grafen Alf.  

Aktuelle Version vom 6. November 2020, 23:41 Uhr

Statue vor dem Kieler Kloster, gewidmet dem Klostergründer

Adolf IV. (* vor 1205; † 8. Juli 1261 in Kiel) war Edler Herr von Schauenburg (1225–1238) sowie Graf von Holstein und Stormarn (1227–1238).[1]

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Adolf IV. errang mehrere Siege gegen den dänischen König Waldemar II. und dessen Lehnsmänner. Am 22. Juli 1227 siegte er in der Schlacht bei Bornhöved gegen ein dänisches Heer und eroberte so die Grafschaft Holstein zurück, die sein Vater 1203 an Waldemar verloren hatte. Fortan residierte Adolf IV. wieder auf der zentral gelegenen Siegesburg und vermochte seine Grafschaft von hier aus weiter zu festigen.

1235 gründete er Kiel und Oldenburg in Holstein, und auch die Verleihung der Stadtrechte an Segeberg wird auf ihn zurückgeführt.

Infolge eines in der Bedrängnis der Schlacht bei Bornhöved (1227) gegebenen Gelübdes zog sich Adolf nach dem Livlandfeldzug 1239 in das von ihm gestiftete Maria-Magdalenen-Kloster der Franziskaner am Hamburger Alsterufer zurück. 1244 wurde er in Rom zum Priester geweiht. Ab 1246 lebte er in dem von ihm in Kiel gegründeten Marienkloster, wo er 1261 starb und beigesetzt wurde.

Nach Adolfs Tod wurde Holstein zwischen seinen Söhnen Johann I. (Holstein-Kiel) und Gerhard I. (Holstein-Itzehoe) aufgeteilt, nachdem es bereits um 1241 zur Nutzungsteilung gekommen war.

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sagen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den Sagensammlung von Karl Müllenhoff findet sich:

Graf Alf als grauer Mönch

"Als Graf Alfs beide Söhne erwachsen waren, erfüllte er sein Gelöbnis, das er in der Schlacht bei Bornhövede getan hatte, und trat in den Orden der grauen Mönche (Franziskaner). Nun erzählt man, daß er bettelnd wie ein andrer Bruder umherging und Almosen sammelte. Da begab es sich, daß er einmal in Kiel, wo er auch ein Kloster gestiftet hatte, auf der Straße ging und gerade eine Kanne voll Milch trug, als seine Söhne die Grafen mit vielem Gesinde daher geritten kamen. Da schämte er sich und wollte die Kanne verbergen; doch besann er sich, daß die Demut über die Eitelkeit siegte und er, um sich zu strafen, die ganze Kanne voll über den Kopf goß."[2]

Die Sage Die Schlacht bei Bornhövede erzählt auch über den Grafen Alf.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]