Marine-Ehrenmal Laboe

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Marine-Ehrenmal Laboe, vom Innenhof aus gesehen

Das Marine-Ehrenmal in Laboe ist als Gedenkstätte für die im Ersten Weltkrieg gefallenen deutschen Marinesoldaten 1927-1936 errichtet worden. Später kam das Gedenken an die im Zweiten Weltkrieg gefallenen Angehörigen der Kriegsmarine hinzu. Seit der Übernahme durch den Deutschen Marinebund am 30. Mai 1954 erinnert das Ehrenmal an die auf den Meeren gebliebenen Seeleute aller Nationen und mahnt eine friedliche Seefahrt auf freien Meeren an.[1]

Zusammen mit dem nahegelegenen Museums-U-Boot U 995 zieht das Laboer Ehrenmal zahlreiche Besucher an – im Zeitraum von 1954 bis 2004 haben mehr als 14 Millionen Menschen das Denkmal besucht.[2]

Zu dem 5,7 ha großen Ehrenmal-Komplex gehörten außer dem Turm ein 7000 Quadratmeter großer, mit Wesersandstein befestigter Innenhof, eine historische Halle und eine weitere unterirdisch angelegte Gedenkstätte. In der historischen Halle befindet sich heute eine Ausstellung zur deutschen Marinegeschichte bis in die Gegenwart mit vielen Marine-Exponaten und Schiffsmodellen.

Das Marine-Ehrenmal nach dem Zweiten Weltkrieg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bauwerke überstanden den Krieg mit relativ geringen Schäden, allerdings wurden zahlreiche Ausstellungsstücke zerstört oder entwendet. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das Ehrenmal 1945 von der britischen Besatzungsmacht beschlagnahmt.

1946 verabschiedete der Alliierte Kontrollrat den Beschluss, alle nationalsozialistischen Museen und Denkmäler in Deutschland zu zerstören. Die Überlegung, auch das Marine-Ehrenmal zu sprengen, wurden jedoch wieder verworfen, da dieses nicht den Krieg verherrliche, sondern vielmehr ein „persönlicher Tribut (für die) … im Dienste des Landes gefallenen Angehörigen der Marine“ sei. Nachdem sich der Deutsche Marinebund (DMB) 1952 neu gegründet hatte, gaben die Alliierten das Marine-Ehrenmal 1954 an diesen zurück.

Dabei erlebte das Ehrenmal einen erheblichen Bedeutungswandel. Die neue Widmung, ganz im Sinne der Versöhnung mit den ehemaligen Kriegsgegnern, sollte Respekt anderen Nationen gegenüber zum Ausdruck bringen und schloss somit auch das Gedenken an alle gefallenen Soldaten der Weltkriege ein.

Die letzte Umwidmung fand 1996 statt, als der Ehrenmal-Komplex zur Gedenkstätte der auf See Gebliebenen aller Nationen erklärt wurde. Die Bedeutung des Ehrenmals wendete sich damit nun komplett vom Kontext des Krieges ab.

„Gedenkstätte für die
auf See Gebliebenen
aller Nationen
Mahnmal für eine
friedliche Seefahrt
auf freien Meeren“

Von 1993 bis 1998 wurden auf der Anlage des Ehrenmals umfassende Renovierungsarbeiten durchgeführt, die durch das Alter des Bauwerks und die Witterungseinflüsse notwendig geworden waren. Hierzu zählten aufwändige Verfugungsarbeiten an der Verklinkerung sowie weitere Sanierungsarbeiten am Turm und an den Freiflächen. Die Sanierung kostete über vier Millionen D-Mark, die der Deutsche Marinebund aus Eintrittsgeldern und Spenden bezog. Geldmittel aus Landes- oder Bundeshaushalten standen nicht zur Verfügung.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wikipedia: „Marine-Ehrenmal Laboe“
  2. D. Hartwig in Nordlichter: Geschichtsbewußtsein und Geschichtsmythen nördlich der Elbe., S. 415.