Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage - Gemeinde Kiel

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Kurzbeschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kieler Gemeinde der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen) besteht seit 1880 und zählt in der Stadt Kiel und den umliegenden Orten circa 260 eingetragene Mitglieder. Ihr Einzugsgebiet ist recht groß, sodass Mitglieder auch aus Eckernförde, Schönberg, Flintbek und Plön kommen. Seit 2001 befindet sich das Gemeindehaus im Kieler Weg 160 in Kiel-Neumeimersdorf in der Nähe der B 404, Richtung Bad Segeberg. Es ist mit den Buslinien 41 und 42 erreichbar.

Die Arbeit für die Gemeinde geschieht ehrenamtlich; das gilt auch für die die Leitung durch den Bischof und seine beiden Ratgeber als geistige Führung vor Ort.

Die Kirche Jesu Christi allgemein[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage versteht sich als wiederhergestellte Kirche aus dem Neuen Testament, wie sie von Jesus und den Aposteln aufgerichtet wurde. Sie ist nicht protestantisch, katholisch oder orthodox. Dennoch sind die grundlegenden Werte, für die die Kirche eintritt, denen der meisten anderen christlichen Kirchen ähnlich.

Die Mitglieder der Kirche verstehen die Evangeliumsbotschaft der Hoffnung und Freude als eine Zuflucht vor den Unsicherheiten der Welt. Für die Mormonen steht der göttliche Zweck des Lebens im Mittelpunkt, dass sich Gott um jeden Menschen sorgt und dass jeder Fortschritte machen kann, indem er die richtigen Entscheidungen trifft.[1]

Ein Zitat aus der Zeitschrift Newsweek illustriert dies mit den Worten: „Ungeachtet dessen, wo die Mormonen wohnen, gehören sie zu einem Netzwerk, das füreinander da ist. In der Theologie der Mormonen ist jeder in gewisser Weise ein Geistlicher, jeder hat irgendwie ein Anrecht darauf, anderen Gutes zu tun und dass ihm Gutes getan wird; es ist ein moderner Fürsorgebund.“

Geschichte der Gemeinde Kiel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur Zeit der Gründung der Gemeinde in Kiel war Schleswig-Holstein gerade seit 13 Jahren eine preußische Provinz, nachdem es vorher zum dänischen Gesamtstaat gehört hatte. Das deutsche Kaiserreich bestand seit neun Jahren und Kiel befand sich als Reichskriegshafen mitten im Aufstieg von einer kleinen Landstadt zur Großstadt.

Im Mai 1880 sandte die Skandinavische Mission in Kopenhagen den Missionar Ludwig Suhrke zum Aufbau einer Gemeinde nach Kiel. Die in den ersten Wochen erfolgreiche Missionstätigkeit stieß auf das Misstrauen der Behörden, so dass Suhrke wiederholt festgenommen und aus der Provinz ausgewiesen wurde, aber mehrfach zurückkehrte und seine Tätigkeit fortsetzte. Im Oktober 1880, als Suhrke Kiel endgültig verließ, hatte die Gemeinde bereits 45 Mitglieder, die allerdings keinen eigenen Versammlungsraum besaßen und Gottesdienste in kleinen Gruppen in Privatwohnungen durchführen mussten.

Im November 1906 brach die Arbeit der Kieler Gemeinde zusammen. Sie konnte erst in den 1920er-Jahren weitergeführt werden.[2]

Ein erster Versammlungsraum entstand in jener Zeit in der Fleethörn 31. 1936 konnten Räume im „Hotel zum Kronprinzen“ in der Hafenstraße 13-15 angemietet werden. Nach Zerstörungen dieser Räume im Zweiten Weltkrieg war man wieder auf Privatwohnungen angewiesen. Nach dem Krieg konnte hierfür auch eine Nissenhütte genutzt werden. Mit dem Wiederaufbau entstand auch der Wunsch nach einem eigenen Gemeindehaus. 1951 wurde dies mit der Unterstützung der Kirchenleitung in Salt Lake City und der Arbeitsleistung der Gemeindeglieder möglich. In der Stiftstraße 17, nahe der Möllingstraße, entstand ein mehrstöckiges Gemeindehaus, das für die kommenden 50 Jahre die Heimat der Gemeinde werden sollte.

Heutige Situation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2001 war das Gemeindezentrum in der Stiftstraße deutlich zu klein geworden, so dass das heutige Gebäude im Kieler Weg 160 errichtet wurde. Die Kirche betreibt das alte Gebäude weiterhin als Institutszentrum, in dem sich junge Leute wie Studenten und Auszubildende treffen. Außerdem befindet sich dort noch die Familienforschungsstelle für den Bereich der Ahnenforschung, die auch von der Öffentlichkeit genutzt werden kann.

Heute werden die Sonntagsversammlungen durchschnittlich von knapp 100 Menschen, mit wachsender Tendenz, besucht. Es handelt sich um eine offene Kirche, zu der jeder herzlich willkommen ist. Die Mitglieder der Gemeinde und die Missionare laden Menschen ein, mehr über die Kirche zu erfahren und an den Versammlungen teilzunehmen. Die Gemeinde versteht sich als familienfreundliche Missionskirche für jedermann.

Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Mehr zur Kirche Jesu Christi bei kirche-jesu-christi.de
  2. Die Quellen berichten widersprüchlich, dass allein 1923 zwar 46 Taufen durchgeführt wurden, aber dass die Arbeit erst 1929 wieder aufgenommen werden konnte.