Georg Hanssen

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Georg Hanssen (Büste)

Georg Hanssen (* 31. Mai 1809 in Hamburg; † 19. Dezember 1894 in Göttingen) war ein deutscher Agrarhistoriker und Nationalökonom.[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Georg Hanssen − Sohn eines Kaufmanns − studierte Rechts- und Staatswissenschaften an der Universität Heidelberg und seit 1829 an der Universität Kiel. Dort promovierte er 1831 zum Dr. phil. mit einer in lateinischer Sprache abgefaßten Dissertation über die Notwendigkeit, das Studium der Landwirtschaftswissenschaft an den Universitäten zu etablieren. Während seines Studiums wurde er 1827 Mitglied der Alten Heidelberger Burschenschaft und 1829 Mitglied der Burschenschaft Germania Kiel. Seit 1833 lehrte Hanssen als Privatdozent an der Universität Kiel.

Position[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hanssen war vor allem ein an den Erfordernissen der Praxis orientierter Nationalökonom. Mit zahlreichen Gutachten hat er in die aktuelle Wirtschaftspolitik hineingewirkt. Sein eigentlicher Forschungsschwerpunkt war jedoch die Agrargeschichte.

Der handschriftliche Nachlass von Georg Hanssen lagert in der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen. Dort befindet sich auch seine Büste.

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Georg Hanssen wurde am 21. Dezember 1841 erster Ehrenbürger von Kiel wegen seiner tatkräftigen und aufopfernden Wirksamkeit insonderheit für eine holsteinische Eisenbahn – nämlich der Altona-Kieler Eisenbahn. Zudem wurde 1906 die Hanssenstraße in der Wik nach ihm benannt.[2]

Schriften (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Historisch-statistische Darstellung der Insel Fehmarn. Altona 1832.
  • Das Amt Bordesholm im Herzogthum Holstein. Kiel 1842.
  • Die Aufhebung der Leibeigenschaft und die Umgestaltung der gutsherrlich-bäuerlichen Verhältnisse überhaupt in den Herzogthümern Schleswig und Holstein. Petersburg 1861 (eine von der Kaiserlich Russischen Academie der Wissenschaften 1860 gekrönte Preissschrift).
  • Zur Geschichte norddeutscher Gutswirthschaft seit Ende des 16. Jahrhunderts. In: Journal für Landwirthschaft Jg. 22, 1874, S. 423–501.
  • Agrarhistorische Abhandlungen. 2 Bände, Leipzig 1880 u. 1884.
  • Lebenserinnerungen des Agrarhistorikers und Nationalökonomen Georg Hanssen. Niedergeschrieben von ihm selber, herausgegeben von seinem Sohne H. Hanssen. In: ZSHG, Bd. 40, 1910, S. 1–180 (mit Bild und Schriftenverzeichnis).

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • August Fürstenberg: Georg Hanssen als Professor der Nationalökonomie und praktischer Volkswirt um die Mitte des 19. Jahrhunderts. Diss. Rechts- und Staatswiss. Fak. Univ. Göttingen 1933.
  • August Skalweit: Georg Hanssen (1809–1894). Ein Zeit- und Lebensbild (= Veröffentlichungen der Schleswig-Holsteinischen Universitätsgesellschaft. Nr. 27). Breslau 1930 (mit Jugendbildnis).
  • Helge Dvorak: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I Politiker, Teilband 2: F–H. Heidelberg 1999, S. 236–237.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wikipedia: „Georg Hanssen“
  2. Hans-G. Hilscher: Kieler Straßenlexikon. Fortgeführt nach 2005 durch Dietrich Bleihöfer, ab 2022 durch Frank Mönig, Amt für Bauordnung, Vermessung und Geoinformation der Landeshauptstadt Kiel, Stand: Januar 2021. Abrufbar auf www.kiel.de oder als .pdf-Datei, ca. 1,5 MB