Uwe Schwenker

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Uwe Schwenker (2009)

Uwe Schwenker (* 24. März 1959 in Bremen) ist ein ehemaliger deutscher Handballnationalspieler.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Spieler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Uwe Schwenker spielte in seiner Jugend zunächst Fußball beim SV Werder Bremen. Über seinen Vater Hinrich Schwenker, einen der besten Handballspieler der 1950er und 1960er Jahre kam er dann zum Handball. Ab 1978 spielte der 1,86 Meter große Linksaußen in der Handball-Bundesliga bei Grambke Bremen. Von dort wechselte er 1980 zum THW Kiel, wo er zwölf Jahre spielte. In der Zeit bestritt er 282 Bundesligaspiele für die Zebras, in denen er 1265 Tore erzielte, davon 358 per Siebenmeter. 1983, 1985, 1989 und 1992 wurde er mit dem THW Vizemeister. 1987 wurde er als Nachfolger von Dierk Berner Manschaftskapitän.

Schwenker bestritt 72 Länderspiele für die deutsche Nationalmannschaft und erzielte dabei 164 Treffer (17 Siebenmeter). Sein größter Erfolg im Nationaldress war der Gewinn der Silbermedaille bei den Olympischen Spielen 1984 in Los Angeles.

Manager[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1992 beendete Uwe Schwenker seine Laufbahn als Spieler und wurde Geschäftsführer der THW Kiel Handball-Bundesliga Verwaltungs GmbH, die gegründet worden war, um den Profihandballbetrieb aus dem Gesamtverein auszugliedern. In der Saison 1992/93 übernahm er nach dem Rücktritt des Trainers Holger Oertel für elf Spiele bis zum Saisonende das Traineramt des THW.

Zur Folgesaison 1993/94 verpflichtete er dann als neuen Trainer Zvonimir „Noka“ Serdarušić, der 1992 die SG Flensburg-Handewitt in die erste Liga geführt hatte, und mit Schwenker in der Saison 1980/81 gemeinsam gespielt hatte. Unter Serdarušić gewannen der THW Kiel in den nächsten 15 Jahren 25 nationale und intrnationale Titel und etablierte sich als europäische Spitzenmannschaft. Nachdem Schwenker und Serdarušić sich wegen ihrer Frauen zerstritten, wurde im Sommer 2008 Serdarušićs Vertrag aufgelöst[1] Sein Nachfolger wurde Alfreð Gíslason.

Nachdem Schwenker und Serdarušić 2009 vorgeworfen wurde, das sie im Champions-League-Finale 2007 gegen die SG Flensburg-Handewitt die Schiedsrichter bestochen hätten, legte Schwenker am 7. April 2009 das Amt des THW-Geschäftsführers nieder. Sein unbefristeter Vertrag wurde im gegenseitigen Einvernehmen zum 30. Juni 2009 ohne Zahlung einer Abfindung aufgehoben.

Die Staatsanwaltschaft Kiel klagte die beiden 2010 wegen Betrugs und Untreue an. Das Landgericht Kiel eröffnete im Januar 2011 das Hauptverfahren. Dabei wurde aber nur der Verdacht der gemeinschaftlich begangenen Bestechung im geschäftlichen Verkehr (§ 299 StGB) verhandelt.[2][3] Am 26. Januar 2012 wurde Schwenker vom Landgericht Kiel in allen Anklagepunkten freigesprochen.[4] Auf die Revision der Staatsanwaltschaft hob der Bundesgerichtshof das Urteil am 28. November 2012 teilweise auf und verwies die Sache zurück an das Ausgangsgericht.[5] Am 10. April 2013 sprach ihn das Landgericht auch vom verbliebenen Tatvorwurf der Untreue frei.[6]

In der Saison 2013/14 war Schwenker als Berater beim Zweitligisten HC Empor Rostock tätig.[7][8]

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Uwe Schwenker ist seit dem 7. September 2012 in zweiter Ehe verheiratet. Er hat eine Tochter aus erster Ehe. Neben seiner handballerischen Tätigkeit betreibt er eine Versicherungsagentur[9] und eine Firma für Sportmarketing.[10]

Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Als Spieler
    • Silbermedaille bei den Olympischen Spielen 1984
    • viermal deutscher Vizemeister
  • Als Manager
    • Champions-League-Sieger 2007
    • Deutscher Meister 1994, 1995, 1996, 1998, 1999, 2000, 2002, 2005, 2006, 2007, 2008 und 2009
    • DHB-Pokalsieger 1998, 1999, 2000, 2007, 2008 und 2009
    • EHF-Pokalsieger 1998, 2002 und 2004
    • Supercup-Sieger 1996, 1998, 2005, 2007 und 2008
    • Champions-Trophy-Sieger 2007

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Erik Eggers (Hrsg.): Schwarz und Weiß: Die Geschichte des Rekordmeisters THW Kiel. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2008, ISBN 978-3-89533-619-5, S. 223–224, 330–332

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]